Koala Buster Moon leitet ein Theater, um das es nicht sonderlich gut bestellt ist. Als er merkt, dass er ohne Anstrengungen nicht aus den roten Zahlen kommt, ruft Buster kurzerhand zu einem Gesangswettbewerb auf.
Gemeinsam mit seinem treuen Freund, dem Schaf Eddie, das am liebsten an der Konsole zockt und am Pool rumhängt, lädt er zum Vorsingen. Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs sind der rappende Jung-Gorilla Johnny, die Schweine-Mama Rosita, die betrügerische Jazz-Maus Mike, die unter Lampenfieber leidende Elefanten-Teenagerin Meena und Stachelschwein-Weibchen Ash, das seinen arroganten Freund loswerden und nun auf Solopfaden wandeln will.
Jedes der stimmgewaltigen Tiere träumt von der großen Karriere …
Ein Problem dieses Films offenbart sich gleich zu Beginn: Da ist ein Loser, der unser Held sein soll, ohne dass wir irgendwas Positives (außer seines Wollens) über ihn wissen. Er will ein Theater leiten. Aha. Warum? Weil sein Vater schon … und so weiter. Die Existenzängste im allgemeinen sind uns aber nicht fremd, die Animation in knuffig und das erste Vorsingen von Maus, Giraffe, Schwein, Häschen, Stachelschwein und Gorilla ist wunderbar und lustig bebildert. Aber ein wenig mehr Story täte dem Film gut.
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Dazu gesellen sich eine weiße Maus, die ein Leben als charmanter Trickbetrüger mit Frank-Sinatra-Attitüde pflegt und bald vom Clan der Bären gejagt wird, die er übers Ohr gehauen hat. Und es gibt Gunter, das Hausschwein mit dem Groove. Das sind alles schöne kleine Geschichtchen, die aber nicht zueinander finden, und auch am Ende im Großen Finale nebeneinander herumstehen.
Wenn man dem Film vertraut, man ihn als Episodenfilm mit sympathischen, knuddligen Figuren akzeptiert. Dann kann man schon seinen Spaß daran finden. Es dauert allerdings eine Stunde. Und bis dahin schauen wir allzu oft gesehenen Wie-rette-ich-mein-Leben-mein-Werk-mein-Alles-vor-der-Zerstörung zu, ohne dass das Feuer hat. Dafür wird man dann am Ende mit einem halbstündigen Gänsehautmoment belohnt. Ein durchschnittlicher Film, eher schlecht, aber mit großem Soundtrack- und Gibs-mir-Potenzial.
Der Film beschwört die Macht der Musik und nutzt die einfache Ja-Nein-Dramaturgie der als Vorbild dienenden Casting-Shows im Fernsehen. Da fiebert man ja auch mit. Unter den Songs, von Elton John, von den Beatles und Queen bis hin zu Taylor Swift, Carly Rae Jepsen und Sam Smith ist für Eltern und Kinder gleichermaßen etwas dabei. In der gezeigten Welt drängt sich der Vergleich zu Zoomania auf, in dem das Habitat der Tiere artgerecht einbezogen war. Das gab dem Film eine emotionale Tiefe, die im Animationsfilm immer noch selten ist. Sing, der immerhin vom ausdruck purer Emotion handelt – dem Singen – bleibt da beliebig.