Seit dem Tod ihres Mannes lebt die wohlhabende Cary Scott einsam und zurückgezogen in einer kleinen Gemeinde in der Provinz von Neu-England. Dann aber lernt Cary eines Tages durch Zufall den Gärtner Ron Kirby kennen. Ron ist ein attraktiver, aber verschlossener Mann, der in der alten, malerischen Mühle seines Großvaters lebt. Zu Cary aber fühlt sich der sensible Einzelgänger vom ersten Moment an hingezogen. Es dauert nicht lange, bis sich zwischen den beiden einsamen Menschen eine zarte Liebe entwickelt. Durch Ron blüht Cary endlich zu neuem Leben auf.
Ebenso schnell aber machen in dem Städtchen bösartige Gerüchte die Runde. Ihre konservativen, traditionsbewussten Freunde können nicht verstehen, dass eine Frau wie Cary sich mit einem Mann aus einfachen Verhältnissen eingelassen hat. Auch ihr Sohn Ned, der in Princeton studiert, und ihre Tochter Kay, die in New York arbeitet, sind von der neuen Beziehung ihrer Mutter entsetzt. Sie werfen ihr vor, durch den Umgang mit Ron das Andenken des Vaters zu beschmutzen.
Vergebens versucht Cary, ihre Umwelt von der Aufrichtigkeit ihrer Liebe zu überzeugen. Als ihre Kinder damit drohen, den Kontakt zu ihr abzubrechen, hat Cary keine Wahl mehr – sie sagt sich von Ron, der sie sogar heiraten möchte, los. Wenig später ist alles wie zuvor: Cary lebt in trister Einsamkeit in ihrem goldenen Käfig. Von Depressionen und psychosomatischen Leiden gequält, realisiert sie schließlich, dass sie nur glücklich werden kann, wenn sie das Gerede der Leute nicht beachtet und ihrem Herzen folgt. Sie will zu Ron zurückkehren – für immer …
Ihr Umfeld würde die Witwe am liebsten einbalsamieren, nicht mehr vor die Tür lassen; so, wie die Frau des Pharao nach dessen Tod mit diesem in sein Grabmal eingeschlossen wurde und dort dann verhungerte oder verdurstete, jämmerlich einging jedenfalls. Es sind die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts und Douglas Dirk stellt der gehobenen US-Gesellschaft – Anwälte, Ärzte, Ivy-League-Absolventen – ein vernichtendes Zeugnis aus: klatschsüchtig, arrogant, materialistisch und gehässig. Für die am Leben bleibende Witwe haben die erwachsenen Kinder nur eine eine Idee: Sie stellen ihr einen Fernseher ins Haus, damit sie Beschäftigung habe. In den 50er Jahren kam das TV-Gerät gerade in den USA in der breiten Bevölkerung auf. Für Cary deutet sich mit Geschenk die Gefahr an, dass sie fortan in ihrem Leben als einsame Hausfrau gefangen ist und das Leben passiv durch den Fernseher an ihr vorbei zieht.
Der Standesdünkel ist erheblich, der in einen Gärtner verliebten Witwe wird ein loser Lebensstil unterstellt, manche der feinen Herren halten sie für vogelfrei – „Ich habe ältere Rechte an Dir!“ – und zwingen ihr Küsse auf. Die eigenen Kinder, erwachsen und längst aus dem Haus, sehen ihren Status in der Gesellschaft gefährdet und brechen mit der Mutter. Und als die Witwe endlich tut, was von der Gesellschaft gefordert ist und sie sich trennt, stellt sie fest, dass sie ganz alleine ist. In dem Moment stürzt ihre neue Liebe bei der Jagd von einer Klippe.
Douglas Sirk, in Hamburg als Detlef Sierck geboren, liefert ein knackig kurzes Melodram, in dem Farben eine zentrale Rolle spielen – das Technicolor glüht. Anfangs gleitet die Kamera über den Schauplatz, einer kleine, freundliche Provinzstadt, in der die herbstlichen Bäume sehr gelb-grün sind, die Blumen rot, die Kleider strahlend blau, gelb, rot oder grün, Hauptsache kräftig in ihrer Farbgebung. Drinnen dagegen, in den Wohnungen und Häusern der spießigen Upper Class herrschen beige Tristesse, graue Kleider und Anzüge. Einmal ist Witwe Cary mit ihrem Ron bei dessen Freunden, einfachen Leuten, Metzger, Gärtner. Wir erleben einen fröhlichen Abend mit lachenden und singenden Menschen, Naturliebhabern, ganz das Gegenteil zu den steifen Snobs. Sirk treibt seine Inszenierung der bornierten Gesellschaft bis an die ironisierende Spitze. Auf dem Score dominieren wimmernde Violinen. Zum doch noch eintretenden, Sirk vom Filmstudio aufgezwungenen Happy End trabt noch ein Damhirsch durch die romantisch verschneite Landschaft ans Fenster der alten Mühle, die Ron den ganzen Film über renoviert hat.
Sirks Sympathien sind in dem Film klar verteilt. Rons Freunde sind die wahren Menschen, sie haben als Buch "Walden" von Henry David Thoreau aus dem Jahr 1854 über sein zeitweiliges Leben als Aussteiger auf dem Wohnzimmertisch liegen, das seinerzeit als Klassiker aller Alternativen galt. Es ist also schnell klar, wohin die schöne Witwe schließlich tendiert, da passiert wenig Überraschendes. Mehrfach springt die Handlung ein paar Monate vorwärts, um die äußeren Einflüsse, denen Cary ausgesetzt ist, weiter zu treiben. Der Regie gibt das die Zeit, sich ganz auf das Porträt der leidgeprüften Witwe zu konzentrieren, deren Entwicklung von Zwängen und Ritualen gehemmt wird, derer sie sich nur mühsam entledigt. Aus heutiger Sicht – ich sehe den Film zum ersten mal Mitte der 80er Jahre – erschreckend, welche Stellung Frauen in jener Zeit hatten. Nachdem die Witwe eine angemessene Zeit lang getrauert hat, stehen gleich zwei ältere Herren auf der Matte, der eine Single, der andere eigentlich anderweitig verheiratet, die ihr mit eindeutigen Gesten und ohne viel Drumrumgerede den Hof machen – ein Mann an ihrer Seite wäre ihre einzige Chance, wieder als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt zu werden, andernfalls wartet das einsame Fernsehgerät.
In Rons fröhlichem Freundeskreis zeichnet sich aber schon der Aufbruch in ein neues Zeitalter an, welches auch durch das Fernsehgerät vorangetrieben wurde, das neue Ideen und Ansichten mitten in die spießigen Wohnstuben brachte.
Ein Jahr zuvor hatte Douglas Sirk den Film "Die wunderbare Macht" (1954) gedreht, ebenfalls mit Jane Wyman und Rock Hudson in den Hauptrollen. Nachdem Universal Pictures mit "Die wunderbare Macht" einen großen Erfolg an den Kinokassen gefeiert hatte, wurden die beiden Schauspieler erneut unter Sirks Regie gepaart. Dabei erhielt Sirk von Universal – in der Hoffnung, dass er den Kinoerfolg von "Die wunderbare Macht" nochmals wiederholen sollte – ein hohes Budget und weitgehende künstlerische Freiheiten in der Umsetzung, was bei den meisten seiner vorherigen Hollywood-Filme nicht der Fall war. Das erlaubte ihm, den Film verstärkt nach seinen Ideen zu gestalten. Mit einer Sache kam Sirk jedoch nicht durch: Er wollte den Film zunächst damit beenden, dass Ron von der Klippe fällt und es offenlassen, ob er überlebt oder nicht. Das wurde aber von dem Filmstudio als zu düster angesehen und Sirk fügte sich dieser Meinung.
Das Haus, in dem Cary lebt, stand auf dem Studiogelände von Universal Pictures und wurde von Paramount für den Film gemietet. Es ist dasselbe Haus wie das von Fredric Marchs Familie aus dem ebenfalls 1955 entstandenen Thriller An einem Tag wie jeder andere. Für diesen Film wurden jedoch vorher kosmetische Änderungen am Haus vorgenommen, weil das Publikum dies nicht erkennen sollte.
"Was der Himmel erlaubt" war an den Kinokassen ein Erfolg, bei den amerikanischen Kritikern der 1950er-Jahre aber wenig angesehen (wie die meisten Filme von Sirk). Er galt als ein weiterer gewöhnlicher, beinahe trashiger „Frauenfilm“.