Die Jüdische Familie Redlich emigriert 1938 nach Kenia, wo der Anwalt Walter Redlich als Verwalter auf einer Farm arbeitet. Während Ehefrau Jettel, Tochter aus gutbürgerlichem Hause, sich nur schwer an das neue Leben gewöhnt, blüht ihre einst schüchterne Tochter Regina auf dem fremden Kontinent auf.
Regina lernt die Sprache und Gebräuche und findet im einheimischen Koch Owuor einen guten Freund. Doch der Verlust von Heimat und Verwandten und die Sprachlosigkeit darüber bedroht die Ehe von Jettel und Walter; sie finden nur langsam wieder zueinander. Als der Krieg endlich zu Ende ist, wird Walter eine Anstellung als Richter in Frankfurt angeboten.
Aber nach all den Jahren, in denen sie das Leben in Kenia schätzen gelernt haben, ist es fraglich, ob Jettel und Regina ihn begleiten werden …
Spannende Geschichte, gut gespielt, wunderschön fotografiert (das fällt bei Filmen, die in Afrika spielen, offenbar nicht weiter schwer). Caroline verfällt nicht dem deutschen Zwang, bei allem, was mit Nazis und Juden im Kino zu tun hat, den Betroffenheitsfuror zu zünden. Sie bleibt in erster Linie Kinoerzählerin. Das tut dem Film gut.
Link erzählt flott, setzt mit der Musik Akzente und treibt die Handlung am Schnittpult voran. Der Rest macht die Besetzung, die sich in ihre jeweilige Rolle mendelt. Sehr schick.
An der Oscar-Verleihung konnte Caroline Link aufgrund einer Erkrankung ihrer Tochter nicht teilnehmen. 23 Jahre, nachdem der letzte deutsche Film als Bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar bedacht worden war („Die Blechtrommel“), gewann „Nirgendwo in Afrika“ ebendiesen Preis, für den 1998 auch schon Caroline Links Debütfilm „Jenseits der Stille“ nominiert war.