Der Außerirdische Klaatu kommt in Begleitung des Roboters Gort auf die Erde, um die Menschheit zum Frieden aufzurufen. Bevor er jedoch seine Botschaft verkünden kann, wird er angeschossen und als Gefangener in ein Krankenhaus verfrachtet.
Nachdem ihm die Flucht von dort gelungen ist, mischt er sich unter die Menschen, um herauszufinden, warum sie sich so unvernünftig verhalten und Atomwaffen gegeneinander in Stellung bringen. Als er genug gesehen hat, greift er zu einem beeindruckenden Mittel, um seiner Botschaft Nachdruck zu verleihen …
Ein Raumschiff landet auf der Erde. Ein humanoides Wesen kommt heraus, grüßt die Menschen. Und wird angeschossen. Damit hat Klaatu, so heißt das Wesen, eigentlich schon alle Argumente beisammen, die er braucht. Aber bis er sein Anliegen vortragen kann, vergeht noch eine Weile. Er hat eine Botschaft. Die möchte er der Welt vor der UNO verkünden. Und dass es um die ganze Welt geht im Folgenden, macht Robert Wise in den ersten Minuten seines Films klar: Während sich das Raumschiff der Erde nähert, sehen wir Menschen überall auf der Welt gebannt in Radio- und Fernsehgeräte lauschen um zu erfahren, was da auf sie (alle) zukommt. Nun, räuspert sich der Deligierte aus dem Weißen Haus ob des außerirdischen Wunsches vor der UNO sprechen zu können, das sei gerade nicht so einfach, die Völker der Erde seien nicht so gut zu sprechen aufeinander. Während sich die Staatschefs dann tatsächlich eifersüchtig beharken, wo man sich, wenn überhaupt, ausschließlich mit dem Gast von Anderswo unterhalten würde, verabreden sich Wissenschaftler aus aller Welt umstandslos vor dem Raumschiff des Außerirdischen, um zu hören, was er zu sagen hat. Auch die Kommunikation mit den normalen Bürgern ist einfacher, als mit deren gewählten Vertretern.
Robert Wise gibt seinem spannenden Science-Fiction-Film eine klare Botschaft mit: Seid vernünftig und redet miteinander. Normalerweise, wenn im Kino Außerirdische auf die Erde kommen, tun sie es wahlweise clandestin, um die Menschheit zu übernehmen, oder sie greifen mit Blitz und Feuer an. Dass sie kommen, um die Weltbevölkerung vor weiterer Aggression zu warnen, kommt nicht vor. Bis heute. Heute herrscht das Primat der Wissenschaft. Eben erst sind über Japan zwei Atombomben detoniert. Die Forschung feiert eine unglaubliche Entdeckung nach der anderen. Es ist das Zeitalter des Wissenschaftlers, nachdem Politiker und Militärs in den zurückliegenden Jahrzehnten so oft versagt haben und Krieg statt Frieden brachten. Entsprechend einsilbig tauchen deren Vertreter in diesem Film auch nur auf. Jetzt hat sich die Welt als Folge dieser Kriege gerade hineinmanövriert in einen Kalten Krieg. Die Westmächte gegen die Staaten des Ostblocks. Wer mehr Raketen hat, gewinnt den nächsten Krieg. Wer das sein wird, ist Klaatu, der dieser Welt mit dem neugierigen Blick eines Wissenschaftlers begegnet, der die kleinen, unerfahrenen Menschlein gütig lächelnd betrachtet, herzlich egal. Nicht egal sind ihm und einem nicht näher erläuterten Verbund von außerirdischen Rassen, dass die Menschlein dereinst mit atomwaffenbestückten Raketen ins All fliegen könnten. Während also die Menschen noch darüber grübeln, was sie den Waffen des jeweils Anderen entgegenstellen sollen, hat ein dritter Spieler bereits vollendete Tatsachen geschaffen und eine kosmische Polizei eingerichtet.
Wenn Klaatu schließlich endlich seine Ansprache formuliert, hören Amerikaner, Russen, Chinesen, Juden, Moslems, Orthodoxe, Weiße, Farbige, Frauen, Männer, Uniformierte und Zivilisten gleichermaßen gespannt zu, es ist eine echte "Adress to the World": „Entweder garantieren alle Sicherheit – oder niemand ist sicher.“ Klaatu beschreibt ein Universum, in dem es viele Völker gibt – und eine Armada von unbestechlichen Roboterpolizisten, die gnadenlos jeden Aggressor niederstrecken werden – also gibt es keine Aggressoren mehr. „Deswegen leben wir in Frieden. Ohne Waffen, ohne Armeen. Wir leben sicher in dem Wissen, dass wir vor Kriegen gefeit sind. – und uns nützlicheren Dingen widmen können. (…) Wie Ihr Euren Planten verwaltet, interessiert uns nicht. Aber wenn Ihr die Gewalt über seine Grenzen hinaustragt, wird alles Leben auf der Erde ausgelöscht.“ Es ist ein Gleichgewicht, das zwar humanistischen Idealen nicht genügt – was auch der Außerirdische mit Bedauern aber dem Wissen um die Unzulänglichkeiten der verschiedenen Rassen zugibt – aber der Unvernunft klare Grenzen setzt, ein Gleichgewicht des Schreckens. Somit ist Wises Film eine kluge Zustandsbeschreibung der Welt, wie sie ist und gleichzeitig eine Bastelanleitung, wie die Menschen es schaffen könnten, sich vielleicht doch nicht gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Um diese politische, moralische und militärische Debatte aus dem Elfenbeinturm zum Volk auf der Straße, beziehungsweise in den Kinosessel zu transportieren, hält Wise sich nicht lange bei Politik und Militär auf, die sich ohnehin so benehmen, dass wir für deren Überleben nicht mitfiebern wollen, mischt sich statt dessen unters Volk. Der außerirdische, Klaatu mietet sich in einer Pension ein und trifft dort auf unterschiedliche Menschen, unter anderem auf die Witwe Helen, die dort mit ihrem 12-jährigen Jungen Bobby wohnt. Über diese beiden und den mit seiner Frisur an (den späteren Atomkraftgegner) Albert Einstein gemahnenden Professor Bernhardt lernt Klaatu einen Menschenschlag kennen, der freundlich miteinander umgeht, vernünftig seine Geschäfte regelt oder zum Nutzen der Menschheit Forschung betreibt – ganz das Gegenteil der in Diplomatie erstarrten Politik und der schießwütigen Soldateska.
"The Day the Earth stood still" ist mehr verfilmtes Thesenpapier als Spannungskino. In ruhiger Abfolge seiner Szenen folgt der Film dem freundlich lächelnden Außerirdischen, dessen Bedrohung, die er für die Weltgemeinschaft durchaus bedeutet, sehr abstrakt bleibt. Dramaturgische Spitzen kommen erst mit dem jungen Bobby, der Klaatu die Stadt zeigt und später herausfindet, dass der jener Außerirdische ist, von dem im Fernsehen die Rede ist. Auch Helens Verlobter Tom treibt die Dramaturgie, ein etwas steifer Versicherungsvertreter, der sich seiner Verlobten zu sicher ist und glaubt, sie in Schranken weisen zu können, während er dem Militär verrät, wo Klaatu sich versteckt hält. Als sie ihn anfleht, dies nicht zu tun, er bringe die ganze Welt in Gefahr, motzt der nur „Der Rest der Welt ist mir egal! Du wirst anders über mich denken, wenn du mein Foto in den Zeitungen siehst.“ „Das tue ich jetzt schon.“ „Du heiratest einen Helden.“ „Ich heirate niemanden!“ Angesichts drohender globaler Verheerungen sind es die menschlichen Dramen, die den Film treiben, die Spannung baut sich sukzessive auf.
Und als der Man aus dem Weltraum seine deutliche Mahnung gesprochen hat, verabschiedet er sich, steigt in sein Raumschiff und fliegt davon. Ein außergewöhnlicher Film, der sich den gängigen Genrekonventionen verweigert.
Und eine wichtige Handlungsanweisung gegen außerirdische, unbezwingbare Roboter bereit hält: „Sagen Sie ihm: Klaatu barada niktu!“
2008 dreht Scott Derrickson eine Neufassung des Films: Der Tag, an dem die Erde stillstand mit Keanu Reeves als Klaatu und Jennifer Connell als Helen Benson.
Der Film basiert auf der Kurzgeschichte Farewell to the Master (deutsch: Abschied vom Herrn, später auch Der Tag, an dem die Erde stillstand) von Harry Bates, die zuerst in der Oktoberausgabe 1940 des Magazins "Astounding Science Fiction" veröffentlicht wurde. Die Filmrechte hatte das Studio für 1.000 US-Dollar vom Verleger erworben, der Bates nicht gefragt hatte. Bates erhielt schließlich nur 500 US-Dollar.
Die Geschichte wird aus Sicht des Reporters Cliff Sutherland erzählt: Etwa drei Monate vor Beginn der Handlung erschien ein Raum-Zeit-Schiff; der menschenähnliche Klaatu und der Roboter Gnut entstiegen ihm. Kaum hatte Klaatu sich und Gnut vorgestellt, erschoss ein Wahnsinniger Klaatu. Gnut stellte daraufhin jede Tätigkeit ein, hat sich seither offenbar nicht mehr bewegt. Um mögliche weitere Insassen des Schiffes oder spätere Reisende aus der Zivilisation Klaatus vom Bedauern der Menschheit über den Anschlag zu überzeugen, setzte die Menschheit Klaatu in einem eigens errichteten Mausoleum bei. Gnut und das Schiff ließ man, wo sie waren, und umbaute sie mit einem zusätzlichen Flügel der Smithsonian Institution. Dort stellt Cliff nun durch Vergleich seiner Fotos fest, dass der Roboter sich von einem Tag auf den anderen doch bewegt, obwohl zusätzlich irdische Wissenschaftler alles getan hatten, den Roboter lahmzulegen. Er findet heraus, dass der Roboter nachts herumstreift und seltsame Versuche durchzuführen scheint. Schließlich bricht Gnut aus dem Museum aus, nimmt den Reporter als Schild gegen den Beschuss der Armee und holt aus dem Mausoleum die dort hinterlegten Bild- und Tonaufzeichnungen von der Ankunft und Ermordung Klaatus. Damit begibt er sich in das Schiff. Der Reporter folgt ihm eigenmächtig und erlebt, wie der Roboter einen Doppelgänger Klaatus zu kurzem Leben erwecken kann. Die wenigen Sätze, die Cliff während der Lebensspanne des Doppelgängers mit diesem wechseln kann, sind jedoch sehr aufschlussreich, und auch Cliff gibt einen wertvollen Denkanstoß. Beim Abschied, ehe das Schiff zu seiner Herkunft zurückkehrt, klärt Gnut den Reporter über ein Missverständnis auf, das Cliff – und dem Leser – die Sprache verschlägt. Sutherland bittet den Roboter, bei seiner Rückkehr seinen Herrschern klarzumachen, dass Klaatus Tod ein Unfall war. Gnut sagt, er verstehe dies. Als Sutherland daraufhin nachhakt, ob er dies aber auch seinem Herrscher sagen wird, antwortet Gnut: „Sie verstehen nicht, ich bin der Herrscher.“
Quelle: WIKIPEDIA