Unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Jahr 1985 zerrt Doc Brown Marty ins Jahr 2015, um dort Martys Sohn vor einer Dummheit zu bewahren, die ihn ins Gefängnis bringen würde. Woher Doc das weiß? Na ... er war, während Marty gleichzeitig vor 30 Jahren seine künftigen Eltern verkuppelte, mal eben in der Zukunft.
Marty kann den Gefängnisaufenthalt seines Sohnes verhindern. Der Trip in die Zukunft hat allerdings Folgen für die Vergangenheit ... also genauer: für die vergangene Gegenwart, also 1985 ... Martys eigentliche Gegenwart. Biff nämlich, Martys Erzfeind, entführt die Zeitmaschine. Nur für einige Sekunden. Aber die reichen völlig, alles auf den Kopf zu stellen. Biff reist in die Vergangenheit, 1955, übergibt seinem jugendlichen Ich eine zukünftige Gabe, mit der die Tannens endlich reich werden sollen: alte Sportergebnisse aus einem (zukünftigen) Trödelladen, der es Biff Tannen ermöglicht, unglaubliche Gewinne bei Sportwetten einzustreichen.
Jetzt sind die Tannens in Martys Gegenwart reich und mächtig und als Marty in seine Zeit zurückkehrt, ist hier nichts mehr, wie er es mal kannte ...
Das Tempo bleibt hoch. Robert Zemeckis baut die Tiefe seiner komplexen Bildkompositionen weiter aus, zeigt uns eine rasante Schleife durch drei Zeitebenen, die alle irgendwie einander beeinflussen. Zemeckis hat das Konzept von Teil 1 konsequent weitergeführt, lediglich Claudia Wells in der Rolle von Martys Freundin Jennifer gegen Elisabeth Shue getauscht (Cocktail – 1988; „Die Nacht der Abenteuer“ – 1987; „Link, der Butler“ – 1986). Wells musste wegen eines Krankheitsfalls in der Familie aus der Serie aussteigen. Auch Crispin Glover ist nicht mehr dabei. Die Rolle von Martys Vater George übernahm Jeffrey Weisman, den man allerings nur von hinten, von der Seite oder auf dem Kopf mit Crispin-Glover-ähnlicher Maske sieht. Zwischen Zemeckis und Glover soll es zu kreativen Differenzen gekommen sein; andere sagen, Glover habe zu hohe Ansprüche gestellt.
Der Film selbst ist Spaß pur. Der Blick in die Zukunft, in der ein „Holomex“ (statt „CinePlex“) den 19. Teil des Weißen Hais zeigt, inszeniert von Max Spielberg (in realiter Sohn von Steven Spielberg), ist gespickt mit fröhlichen Weiterentwicklungen – Hoverboards ersetzen Skateboards, Schuhe binden sich selbst, Jacken trocknen automatisch und passen sich der Größe ihres Trägers an, Autos haben fliegen gelernt. Aufregend wird es, als Marty nochmal ins Jahr 1955 reisen muss, wo er schon in Teil 1 die ehe seiner Eltern ermöglicht hat, um jetzt – möglichst, ohne seinen beiden anderen Ichs über den Weg zu laufen und die sich anbahnende Liebe der künftigen Eltern nicht wieder zu zerstören – Biff den Sportalmanach wieder abzujagen. Das ist Eskapismus in seiner höchsten Ausprägung, Zemeckis mag, wenn Dreharbeiten kompliziert sind (Falsches Spiel mit Roger Rabbit – 1988; Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten – 1984).
„Back to the Future II“ sorgt für endlose Debatten über die Möglichkeiten, die der Film - theoretisch - eröffnet. Ganze Kneipenabende gingen drauf, um zu klären, ob Zemeckis in seiner verzwickten Vorwärts-Rückwärts-Story auch keinen Fehler gemacht hat.
Die Back-to-Future-Trilogie
Zurück in die Zukunft (USA 1985)
Zurück in die Zukunft II (USA 1989)
Zurück in die Zukunft III (USA 1990)
Ursprünglich wurde das Drehbuch für die Fortsetzung des ersten Teils für nur einen Film geschrieben. Der Arbeitstitel lautete „Paradox“. Der Film wäre allerdings über drei Stunden lang und mit einem veranschlagten Budget von 80 Millionen Dollar auch der teuerste bis dahin produzierte Film geworden. Sowohl die Überlänge als auch die Kosten für einen Film wollte das Studio nicht akzeptieren, Bob Gale schlug deshalb vor, sowohl die Handlung als auch die Kosten auf zwei Filme aufzuteilen. Zemeckis dreht dann gleichzeitig mit Teil 2 erste Szenen von Teil 3 und den Rest gleich im Anschluss an den Drehschluss von Teil 2.