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Plakatmotiv: Zorn der Titanen (2012)

Jetzt bebt die Leinwand, wie es
sich für ein Götter-Epos gehört

Titel Zorn der Titanen
(Wrath of the Titans)
Drehbuch Greg Berlanti & Dan Mazeau & David Leslie Johnson
Regie Jonathan Liebesman, USA 2012
Darsteller

Sam Worthington, Liam Neeson, Ralph Fiennes, Rosamund Pike, Bill Nighy, Édgar Ramírez, Toby Kebbell, Danny Huston u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 99 Minuten
Deutschlandstart
29. März 2012
Inhalt

Zehn Jahre sind vergangen, seit Perseus Argos vom Kraken befreien konnte. Er versucht, nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn Helios das gewöhnliche Leben eines Fischers zu leben. Der Glaube der Menschen an die Götter schwindet. Die Titanen werden stärker. Kronos, der Vater von Göttervater Zeus, hat dazu eine Allianz mit Hades, dem Gott der Unterwelt, und Ares, dem Kriegsgott, geschlossen.

Zeus, Poseidon und Ares reisen in die Unterwelt um mit Hades zu verhandeln. Dort wird Ares’ Verrat deutlich und Zeus wird gefangen genommen. Poseidon ruft, schwer verletzt, nach Perseus und gibt ihm den Auftrag, Agenor, ebenfalls Halbgott und Poseidons Sohn, zu finden, der ihn zu „Dem Gefallenen” bringen kann.

Perseus muss nun handeln. Zusammen mit Königin Andromeda und Agenor, sowie dem im Olymp in Ungnade gefallenen Gott Hephaestus machen sie sich auf die gefährliche Reise, um Zeus zu befreien ...

Was zu sagen wäre

Götter sterben nicht!”, sagt Agenor. „Mittlerweile schon”, entgegnet Perseus. Klare Sprache. Klare Männer. Helden. Hier toben sich prächtige Kerle und große Frauen in prachtvoller Kulisse aus und bekommen es mit einem großartig gestalteten Kronos zu tun.

Der Film hat viele optische Reize. Protzte der erste schon in den Trailern allein mit dem Riesenkraken, der sich dann als hin und her wedelnder Ballon entpuppte, tauchen hier kunterbunt die Gestalten aus der Sagenwelt auf – Zyklopen, Titanen, Halbgötter, Vollgötter und Amazonen. Die Zyklopen überraschen mit einem geradezu menschlichen Auftritt als letzte Hürde zwischen Agenor und Hephaistos, dem Gefallenen.

Wunderbar besetzte Truppe

Perseus' Mannschaft, die die Götter und die Welt retten soll oder will oder zumindest könnte, ist eine wunderbar besetzte Truppe britischen Schauspieler-Adels, der sich einen Spaß daraus macht, dem halbseidenen Drehbuch wenigstens Witz und Thrill abzutrotzen. Rosamunde Pike (Barney's Version – 2010; Surrogates – Mein zweites Ich – 2009; Doom – Der Film – 2005; Stolz & Vorurteil – 2005; James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag – 2002) als Andromeda, Sam Worthington (Avatar; Ein riskanter Plan) kann seine Qualität als sanfter Kämpfer wider Willen ausspielen, Bill Nighy (Tatsächlich: Liebe – 2003) gibt wunderbar den kantig-verlebten Hephaistos, Ralph Fiennes den Hades wie Lord Voldemort mit langen Haaren.

Liam Neeson ("The Grey – Unter Wölfen" – 2011; Unknown Identity – 2011; 72 Stunden – The Next Three Days – 2010; Das A-Team – Der Film – 2010; Kampf der Titanen – 2010; 96 Hours – 2008; Batman Begins – 2005; Tatsächlich… Liebe – 2003; Gangs of New York – 2002; K-19 – Showdown in der Tiefe – 2002; Das Geisterschloss – 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Les Misérables – 1998; Michael Collins – 1996; Rob Roy – 1995; Nell – 1994; Schindlers Liste – 1993; Ehemänner und Ehefrauen – 1992; Darkman – 1990; Das Todesspiel – 1988; Suspect – Unter Verdacht – 1987; Mission – 1986; Krull – 1983; Excalibur – 1981) trotzt der einsilbig geschriebenen Rolle des Zeus eine gewisse Grandezza ab - da reicht dem Einsneunzighünen, gekettet an die Felsen im Tartaros, manchmal das Zucken einer Augenbraue. Gegen Star-Wars-Dialoge allerdings wie "Lass mich frei, Hades, Ich weiß, dass in Dir noch Gutes steckt", kann auch Neeson nichts ausrichtern.

Auch das gehört natürlich zur Wahrheit dazu: Das Script als solches und die Dialoge ... hier bewahrheitet sich die Erkenntnis, dass Film eher ein Medium des Sehens ist, weniger des Hörens. Lassen wir die Dialoge so gut es geht also beiseite.

Loblied auf die CGI-Abteilung

Hier ist deshalb mal die Gelegenheit, ein Loblied auf die Kreativen der CGI-Abteilung („Computer Generated Image") zu singen, die wunderbare Actionsequenzen in phantastischen Welten ersonnen haben. Worum geht es denn? Ich gehe in einen Film über griechische Helden, also will ich schwitzende, zähnefletschende, blauäugig-edle Kerle sehen in gemeinsamem Kampf mit wunderbar zartgliedrigen Frauen, die jedem Monster jederzeit die Fresse polieren können. Und ich will unüberwindbar scheinende Gegner sehen - und Kronos ist, im Gegensatz zu seinem aufgeblasenen Vorgänger Krake ein unüberwindbar scheinender Gegner. Da leistet die CGI-Abteilung ganze Arbeit. Anstatt, wie im Vorgänger, sich mt albernen Kompetenzstreitigkeiten aufzuhalten, gehen die Helden und Halbgötter hier ohne lange Diskussionen in den Kampf.

Das ist keine große Filmkunst. Aber sehr gutes Handwerk. Was bisweilen die viel größere Kunst ist ...

Wertung: 5 von 7 €uro
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