Seit heute morgen hat Florian einen neuen, zweifelhaften Freund: sein bestes Stück spricht mit ihm. Gemeinsam mit seinen Freunden Schumi, Dirk und insbesondere Red Bull, der sich nach eigener Aussage in der Frauenwelt bestens auskennt, versucht er die Situation zu meistern.
Seine Eltern können Flo mit ihren Aufklärungsversuchen nicht weiterhelfen. Eine plötzlich barbusig am Frühstückstisch sitzende Mutter schreckt eher ab, vor allem, wenn jede Zelle des Körpers von Leonie beherrscht ist, der Schulschönheit, Freundin des berüchtigten Schulpsychopathen Kai.
Gemeinsam mit Red Bull studiert Florian das Kamasutra, absolviert ein BH-Geschicklichkeitstraining in der Dessousabteilung eines Kaufhauses mit vorherigem Aufwärmen an den Umkleidekabinen und führt ausgedehnte Telefongespräche mit sachkundigen Sex-Line-Ladys (auf Kosten der Kreditkarte seiner Mutter).
Über seine Verliebtheit in Leonie vergisst Flo seine beste Freundin Lisa völlig …
Der sprechende Penis ist im Kanon des Kinos angekommen. Hatte nicht schon Doris Dörrie in „Ich und Er“ (1988) Griffin Dunne mit seinem besten Stück sprechen lassen? Wo Hollywood den Penis in heißem Apfelkuchen versenkt und verhaltensauffällige Klassenclowns die Aufklärung des – jeweils – zu vertrocknen drohenden Protagonisten betreibt, lässt das deutsche Kino gleich den Schwanz sprechen und den verhaltensauffälligen Klassenclown die Aufklärung (am Büstenhalter) betreiben.
Der Vergleich mit American Pie (1988) ist insofern statthaft, weil die Produzenten selbst den für die Werbung angestrengt haben. Ohne diesen Vergleich käme Marc Rothemunds Film besser vom Fleck; American Pie ist eine große Bürde, deren spezielle Quaität nicht erreicht wird. „Harte Jungs“ ist charmant. Klischees aus dem Aufklärungsfach triefen durch die Ritzen, drollige Pups-Witze und sogar ein, zwei mittlere Überraschungen halten den Film am Leben.
Tobias Schenkes (Fußball ist unser Leben – 2000; „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ – 1988; Knockin' on Heaven's Door – 1997) Verkrampfungen gegenüber körperlichen Ungereimtheiten und der Schulschönheit, der Mina Tander aufgedonnerte Kontur gibt, wirkt echt – wer eine Mutter hat wie Andrea Sawatzki, die beim Frühstück blank zieht, hat Verkrampfungen fürs Leben. Axel Stein, der Dicke vom Dienst, ist die klassische Version des pubertären Dummschwätzers. Stein wirkt, als habe er mit 18 Jahren schon die Rolle fürs Leben gefunden. Und Luise Helm, die Flos beste Freundin Lisa spielt, ist natürlich viel toller, als Mina Tanders Leonie.
Die Filmzeitung „Cinema“ hat die Qualität des Films treffend beschrieben: „So witzig wie man es von einer deutschen Komödie erwartet.“