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Kinoplakat: The Thing

Digital-Splatter, der an Carpenters
Vorbild nicht heran reicht

Titel The Thing
(The Thing)
Drehbuch Eric Heisserer
nach der Story "Who goes there?" von John W. Campbell Jr.
Regie Matthijs van Heijningen Jr., USA 2011
Darsteller

Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton, Ulrich Thomsen, Eric Christian Olsen, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Paul Braunstein, Trond Espen Seim, Kim Bubb, Jørgen Langhell, Jan Gunnar Røise, Stig Henrik Hoff, Kristofer Hivju, Jo Adrian Haavind, Carsten Bjørnlund, Jonathan Walke u.a.

Genre Horror
Filmlänge 103 Minuten Minuten
Deutschlandstart
17. November 2011
Website thething2011.com
Inhalt

Eine norwegische Forschungsstation in der Antarktis: Bei einer Expedition stoßen die Wissenschaftler auf ein Raumschiff und entdecken dort eine leblose Kreatur. Um das Ding fachgerecht zu untersuchen, werden die Paläontologin Kate Lloyd und ihr Assistent Davida Morris eingeflogen. Die Untersuchungen haben noch gar nicht richtig begonnen, da platzt das Wesen aus dem Eisblock heraus und verschwindet in der kalten Nacht der Station.

Während der Suche nach dem Wesen kommen mehrere Mitglieder der Crew ums Leben. Es stellt sich heraus, dass die Lebensform ein außerirdischer Parasit ist, der jede Lebensform nachahmen kann, die er berührt.

Niemand ist mehr sicher. Niemand traut seinem Nächsten. Jeder könnte Wirt des Aliens, jeder könnte längst selbst ein Alien sein. Kate und die letzten Überlebenden müssen sie einen Plan entwickeln, wie sie die Kreatur stoppen können, bevor es die Zivilisation erreicht. Dafür müssen sie wohl oder übel an Bord des Raumschiffs – dort ist es dunkel und eng ...

Was zu sagen wäre

Der Film wäre auch als reiner DVD-Release durchgegangen. Die Macher geben sich gar nicht erst die Mühe, irgendeinen Thrill aufzubauen; sie müssen – zu Recht – davon ausgehen, dass jeder Zuschauer ohnehin weiß, oder wenigstens ahnt, was da im Eis liegt. Also wird es matschig, bevor wir groß Zeit gehabt hätten, die einzelnen Personen näher kennenzulernen. Aber warum auch: Sie sind Alienfutter. Nichts weiter. Noch dazu sprechen die meisten nur norwegisch, bieten also auch auf Sprachebene dem Zuschauer wenig Halt (sofern der kein Norwegisch versteht).

Der Film ist eigentlich das Remake zu John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt (1982), aber Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. konnte die Produzenten in Hollywood davon überzeugen, das Remake quasi als Prequel zu erzählen, also das zu erzählen, was auf der norwegischen Station vorgefallen war, von der nur zwei Männer und ein Hund entkommen konnten – die dann im großartigen Auftakt des Carpenter-Films hysterisch auf den Hund schießend die US-Station erreichen. Aber natürlich passiert in einem Prequel über einen Alien-Parasiten auch nichts anderes, als *matsch* & *glibber*. Insofern ist das "Prequel" nicht mehr, als eine bemühte PR-Idee.

Mary Elizabeth Winstead (Bruce Willis' Tochter in Stirb Langsam 4.0), die in ihrer Rollenauswahl zwischen Independent- und Horror-Movie (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, Quentin Tarantinos Death Proof, Final Destination 3) pendelt, übernimmt so etwas, wie die Hauptrolle, wortkarg wie Kurt Russell im Vorgänger. Einen besonderen Eindruck hinterlässt Winstead dabei nicht, außer, dass sie auch auf kalte Temperaturen geschminkt eine schöne Frau ist (wenn's hilft).

Der Splatter ist digital ordentlich, manchmal auch ordentlich eklig, aber weil wir keine Beziehung zu den Leuten aufgebaut haben, bleibt er leere Fassade. Und weil wir natürlich wissen (s.o.), dass nur zwei Männer auf Carpenters 1982er-US-Station ankommen, hält sich auch das Mitfiebern sehr in Grenzen. Miss Winstead kann also schon mal nicht unter den Gewinnern sein. Jedenfalls nicht so richtig.

Immerhin: Am Ende flieht ein Hund – von dem nicht klar ist, wo der plötzlich wieder her kommen soll – und zwei Männer springen in den Hubschrauber und jagen dem Hund hinterher, schießen. Schwarzblende.

Alles in Allem: ein überflüssiger Film.

Wertung: 2 von 7 €uro
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