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Plakatmotiv: Superman returns (2006)

Blau und Rot und Goldig
ein Superman-Movie halt

Titel Superman returns
(Superman returns)
Drehbuch Michael Dougherty & Dan Harris
nach den Comics von Jerry Siegel und Joe Shuster
Regie Bryan Singer, USA 2006
Darsteller

Brandon Routh, Kate Bosworth, Kevin Spacey, James Marsden, Parker Posey, Frank Langella, Sam Huntington, Eva Marie Saint, Marlon Brando, Kal Penn u.a.

Genre Comic-Verfilmung
Filmlänge 154 Minuten
Deutschlandstart
17. August 2006
Inhalt

"Obwohl du unter Menschen aufgewachsen bist, gehörst du nicht zu ihnen. Manche von ihnen sind großartig, Kal-El. Sie bemühen sich redlich. Doch für den richtigen Weg fehlt ihnen die Erleuchtung. Dennoch sind sie in der Lage, Gutes zu tun – vor allem aus diesem Grund habe ich dich zu ihnen geschickt … meinen einzigen Sohn." (Jor-El)

Superman stammt von einem Planeten, den es schon lange nicht mehr gibt – er ist bei Adoptiveltern aufgewachsen – bei dem Farmer-Ehepaar Jonathan und Martha Kent in Kansas, heimlich. Der junge Kal-El erhält den Namen Clark Kent, und obwohl er unter Menschen lebt, ist er keiner von ihnen: Er hat die Fähigkeit, außergewöhnliche Dinge zu vollbringen, von denen Menschen nur träumen können. Doch um unter ihnen nicht aufzufallen, muss er ein Doppelleben führen: Vom sanftmütigen und unauffälligen Clark Kent verwandelt er sich nur dann in den „Mann aus Stahl”, wenn ihn ein Hilferuf aus der Welt erreicht.

Inzwischen sind allerdings schon fünf lange Jahre vergangen, seit Superman spurlos verschwunden ist – alle Katastrophen musste die Welt ohne seine Hilfe bewältigen. In seiner Abwesenheit ist die Kriminalitätsrate in Metropolis und anderswo angestiegen – und zwar auch ohne die Zerstörungswut eines Lex Luthor, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen wurde und sich vornimmt, Supermans Überlegenheit für seine eigenen finsteren Zwecke zu nutzen.

Lois Lane, Starreporterin des Daily Planet, ist Supermans große Liebe. Doch nachdem Superman ohne ein Wort verschwunden ist, hat sie ein neues Leben begonnen. Ihr Artikel „Warum die Welt auch ohne Superman auskommt” brachte ihr sogar den Pulitzer-Preis ein. Heute hat Lois ganz andere Dinge im Kopf: Sie ist mit dem Neffen des Chefredakteurs verlobt und kümmert sich um ihren kleinen Sohn.

Lange Zeit hat Superman seine Bestimmung im Universum gesucht – jetzt kehrt er auf die Kent-Farm zurück, denn hier lebt die einzige Familie, die er als seine eigene kennt. Sein Schicksal ist mit Metropolis verbunden, und es reicht nur ein Blick in Lois’ Augen aus, um zu erkennen, dass dieser Ort mit seinen unvollkommenen, aber letztlich doch aufrichtigen Menschen, seine wahre Heimat ist.

Lex Luthor macht diese Heimat gerade größer – irgendwie. Er hat aus Kryptonit einen Kristall entwickelt, der – mit Wasser in Berührung – sich explosionsartig vergößert. Damit gedenkt der schurkische Glatzkopf, vor der Küste Metropolis’ neues Bauland zu schaffen. Dieser Plan wird viele tausend Menschen ihr Leben kosten – und Superman wird das kaum verhindern können, denn Lex hat immer ein Bleidöschen Kryptonit dabei, welches den blau-roten Helden unverzüglich schachmatt setzt.

Die Welt ist auf Supermans Hilfe angewiesen. Und Superman ist auf die Hilfe seiner Freunde anbgewiesen …

Was zu sagen wäre

Teaserplakat: Superman returns - Kevin Spacey ist Lex LuthorKevin Spacey als Lex Luthor und Frank Langella als knorriger Verleger Perry White adeln den Film. Wobei Kevin Spacey freimütig zugibt, weniger die Rolle habe ihn gereizt. Sein Engagement sei vielmehr Ausdruck seiner Verbundenheit zu Regisseur Bryan Singer, der ihn für Die üblichen Verdächtigen schließlich für das Kino entdeckt habe (Schiffsmeldungen – 2001; Das Glücksprinzip – 2000; American Beauty – 1999; Verhandlungssache – 1998; Mitternacht im Garten von Gut und Böse – 1997; L.A. Confidential – 1997; Die Jury – 1996; Sieben – 1995; Outbreak – Lautlose Killer – 1995; Die üblichen Verdächtigen – 1995; Glengarry Glen Ross – 1992).

Auch Spaceys Luthor muss, wie schon der von Gene Hackman vor 28 Jahren, ins Alberne abdriften, um den Größenwahn auch dem breiten Publikum deutlich zu machen. Der Lex aus den Comics – übrigens ebenso der Lex aus der wunderbaren TV-Serie „Smallville” – haben so gar nichts Albernes und wirklen dadurch bedrohlich, größenwahnsinnig. Aber Kevin Spacey spielt eine Klasse für sich in diesem Puppenfilm und ohnehin ist der Zuschauer zunehmend mit der Frage beschäftigt, welcher Irre eigentlich auf dem von Lex aus dem Meer gestampften neuen Boden – schwarzer, unfruchtbarer kristalliner Felsen – Land kaufen wollen soll. Darin geriert sich die Produktion bewusst als eine Art Fortsetzung der Filme Superman und Superman II, in denen unter anderem erzählt wurde, wie Lex Luthor Kalifornien ins Meer bomben will, um anschließend seine viele tausend Hektar aufgekauften Wüstensands in Nevada als Küstenstreifen zu verkaufen.

Der Rest – Brandon Routh als Clark Superman Kent und Kate Bosworth als Lois Lane und das Drehbuch und die Regie und so weiter – ach Gott: Ein Superman-Film halt – ehrbar, moralisch, glutäugig beseelt, bevölkert von Darsteller-Puppen, die Superman-Dialoge aufsagen. Und die Musik von John Williams haben sie für diese Pseudo-Fortsetzung des Films von 1978 auch nicht geändert.

Wertung: 3 von 7 €uro
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