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Kinoplakat: Pacific Rim – Uprising (2018)
Gefälliges Monsterkino
Reif für die TV-Serie
Titel Pacific Rim: Uprising
(Pacific Rim: Uprising)
Drehbuch Steven S. DeKnight + Emily Carmichael + Kira Snyder + T.S. Nowlin
mit Charakteren von Travis Beacham
Regie Steven S. DeKnight, UK, China, Japan, USA 2018
Darsteller John Boyega, Scott Eastwood, Cailee Spaeny, Burn Gorman, Charlie Day, Tian Jing, Jin Zhang, Adria Arjona, Rinko Kikuchi, Karan Brar, Wesley Wong, Ivanna Sakhno, Mackenyu, Lily Ji    Lily Ji, Shyrley Rodriguez u.a.
Genre Monster, Fantasy
Filmlänge 111 Minuten
Deutschlandstart
22. März 2018
Inhalt

Zehn Jahre sind vergangen seitdem es den Jägern gelang die Gefahr durch die Kaijūs zu bannen, und seitdem bestimmt auch nicht mehr der Krieg, sondern der Wiederaufbau der menschlichen Zivilisation das Leben der Menschen, die sich zwischen Monsterskeletten und Hausruinen eingerichtet haben. Das Jaeger-Programm wird weiter verfolgt. Wer weiß, ob nicht wieder mal ein interdimensionaler Riss entsteht. Außerdem lassen sich die gigantischen Monstermaschinen sehr gut im Kampf gegen Verbrecher, Schmuggler und Terroristen einsetzen, die in den Trümmern der alten Welt nach verwertbarer technik aus dem alten Jaeger-Programm graben.

Und natürlich haben auch Militär und Multimilliarden-Dollar-Konzerne noch Interesse an den erlegten Kaijūs, die sich für die einen als Vorlage für biologische Waffen und für die anderen als Goldgrube für neue Technologien erweisen.

Und während also jeder sich in dieser Post-Kaijū-Welt eingerichtet hat, kommt die Bedrohung aus einer unerwarteten Ecke. Ein mächtiger, bisher unbekannte Jaeger greift die Jaeger an, um sie zu vernichten.

Ist das die Intrige eines Großkonzerns, der dem Militär seine Jaeger-Drohnen schmackhaft machen will, die zuverlässiger sein sollen, als die mit jeweils zwei Menschen besetzten Jaeger? In Windeseile wird das Jaeger-Programm reaktiviert und unter die Leitung der erfahrenen Kämpfer Mako Mori und Herc Hansen gestellt, die mit dem Sohn von Jaeger Legende Stacker Pentecost, Jake Pentecost, auch gleich den passenden Piloten für den neu entwickelten Jaeger Gypsy Avenger gefunden zu haben scheinen.

Kinoplakat: Pacific Rim – Uprising (2018)Doch dem rebellische Jake fehlt sowohl die Erfahrung für den Kampf gegen die Monster als auch die Disziplin und so scheint bereits der erste Einsatz von Gypsy Avenger zum Desaster zu werden. Doch um der Menschheit eine Chance auf Überleben zu geben, ist Jake gezwungen sich mit seiner Co-Pilotin Liwen Shao zusammenzuraufen, um die Bedrohung zumindest zeitweise ich Schach zu halten, während die Kriegsveteranen Dr. Newton Geiszler und Dr. Hermann Gottlieb an einer wissenschaftlichen Lösung arbeiten …

Was zu sagen wäre

Braucht man den Film? Wenn man das Original von 2013 gesehen hat, sicher nicht. Alles ist gefällig, fließt ineinander und wirkt dabei, wie der Auftakt zur nächsten NETFLIX-Serie: Kinder, Teenager, Ausbilder und eine übergroße Herausforderung … schalten Sie morgen wieder ein, wenn es heißt

Es ist ein Schema-F-Film, der nach Drehbuchsemester-Regeln funktioniert – und folglich auch Spaß macht, keine Frage. Der Abspann macht dien Prioritäten deutlich: Bevor ein Schauspieler, eine Hauptrolle, ein Star genannt wird, sind schon die Namen von Regisseur, Produzenten, Kamerateam, Cutter, Maskenbildner, Kostüm- und Produktionsdesigner sowie die Casting-Agentur über die Leinwand gelaufen. Schauspieler spielen keinen übergeordnete Rolle, wenn gigantische Maschinen gegen gigantische Roboter kämpfen, selbst wenn sie Scott Eastwood (Sohn von …) oder John Boyega (Star Wars – Das Erwachen der Macht – 2015) heißen. Wichtiger als die gesichter sind die vom Vorgänger beeinflussten Bilder; auch Steven S. DeKnight findet einige wuchtige Kameraperspektiven, denen ich auf der großen Leinwand gerne zugucke.

Kinoplakat: Pacific Rim – Uprising (2018)Und – auch wichtig für die weltweite Verkaufe dieser britisch-chinesisch-japanisch-amerikanischen Koproduktion: Alle potenziellen Schurken mit asiatischem Background entpuppen sich als gute, tapfere Kämpfer für das Welt-Gemeinwohl; es sind amerikanische Mad Scientists, die das Unheil beschwören und fördern. Die Kaijū-Thematik ist eine asiatische; es ist ein Film, der in Südost-Asien naturgemäß mehr Anklang findet, als im Westen, der mit Monstern nach dem wegweisenden „King Kong“ von 1933 nie wieder so recht warm geworden ist; Asiens Godzilla ist größer als des Westens King Kong.

John Boyega (Detroit – 2017; The Circle – 2017) übernimmt den Idris-Elba-Part aus dem Vorgänger als dessen Sohn. Boyega passt gut, entwickelt neben Scott Eastwood (Fast & Furious 8 – 2017; Suicide Squad – 2016; Snowden – 2016; Kein Ort ohne Dich – 2015; Herz aus Stahl – 2014; Back in the Game – 2012) unterhalb all der Giga-Monster einige schöne Wir-müssen-als-Team-zusammenstehen-Momente und muss den in solchen Filmen üblichen Konflikt bewältigen, in dem der Sohn in die großen Fußstapfen des Vaters treten muss, um sein Schicksal zu vollenden.

Die eigentliche Sensation auf Menschenseite aber ist die Newcomerin Cailee Spaeny, die als jungde und technisch versierte Amara viel mehr als nur der nervige weibliche Sidekick ist. Sie steht nicht Motive einer irgendwie gearteten Romanze. Sie repräsentiert neben einigen anderen jungen Kämpferinnen das neue Must-Have kommerzieller Action Movies: starke, selbständige, schlagfertige Frauenfiguren; unter ihnen kann Spaeny ihrer Amara rauen Charme und ein schlagfertiges Mundwerk mitgeben.

Nachdem „Uprising“ die familientaugliche Dramaturgie gesetzt hat, dürfte es nicht mehr lange dauern bis zur TV-Serie, in der wahlweise Monster aus der Erde, Jaeger aus Labors ausbrechen oder Mad Scientists sich als Advocati Diaboli entpuppen, die eigentlich das Gegenteil dessen wollen, was alle dachten.

Wertung: 3 von 8 €uro
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