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Kinoplakat: Starship Troopers
Eine blutig-böse Schlachtplatte
und hintergründige Politsatire
Titel Starship Troopers
(Starship Troopers)
Drehbuch Edward Neumeier
nach dem Roman von Robert A. Heinlein
Regie Paul Verhoeven, USA 1997
Darsteller

Casper Van Dien, Dina Meyer, Denise Richards, Jake Busey, Neil Patrick Harris, Clancy Brown, Seth Gilliam, Patrick Muldoon, Michael Ironside, Rue McClanahan, Marshall Bell, Eric Bruskotter, Matt Levin, Blake Lindsley, Anthony Ruivivar u.a.

Genre Science-Fiction, Action
Filmlänge 129 Minuten
Deutschlandstart
29. Januar 1998
Inhalt

Gegen den Willen der Eltern tritt Johnny Rico nach seinem Schulabschluss der Infanterie bei. Damit will er eigentlich nur seine Freundin Carmen beeindrucken.

Kinoplakat (US): Starship TroopersNach einem tragischen Unfall im Ausbildungslager will Johnny die Brocken hinschmeißen. Dann greifen die Bugs an. Gigantische Insekten, gegen denen kaum eine Waffe gewachsen ist. Bei dem Angriff sterben Johnnys Eltern.

Johnny rückt beim intergalaktischen Krieg ins vorderste Glied …

Was zu sagen wäre

Regisseur Paul Verhoeven (Total Recall – USA 1990; Robocop – USA 1987) macht es dem Feuilleton gerne schwer und legt sich noch lieber mit moralischen Instanzen an. Der vorliegende Film ist dafür das beste Beispiel. Er habe, so erklärte Verhoeven, eine Satire auf den Faschismus und Militarismus konzipiert.

Das sah die breite Öffentlichkeit anders: Sie erkannte einen blutigen Kriegs-Trash, in dem übergroße Käfer weggebombt und zwischendrin einige Hurra-Patriotismus-Soldaten aufgespießt werden. Da hatte Verhoeven nach den negativen Schlagzeilen zu seinem Flop Showgirls (USA 1995) gleich die nächsten Kasse machenden Schlagzeilen. Er lässt es ordentlich krachen, feuert einen optischen Effekt nach dem anderen ab und vergnügt sein Poopcornpublikum mit Fleischfetzen, die durchs Bild fliegen.

Die boshaften Seitenhiebe auf Militarismus, auf Faschismus, die deutlich zu sehen sind, gehen im Gewitter des ganzen absichtsvoll unter – Verhoeven weiß, wie man den Hollywoodstudios Produkte feilbietet, will als kulturbeflissener Europäer aber nicht auf die Message verzichten. Experiment geglückt – Film verboten. Der Film sei „verrohend und geeignet, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren“, urteilte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. Er dürfe daher nicht öffentlich beworben und frei verkauft werden. Aus diesem Grund läuft im deutschen Fernsehen nur eine gekürzte Version von „Starship Troopers“. Allerdings werden bei den TV-Ausstrahlungen nur die blutigsten Szenen geschnitten, die militaristischen Inhalte bleiben bestehen.

ich habe mich gut amüsiert und etwas geekelt. FSK 18 … okay! Aber gucken sollte man ihn schon dürfen!

Die Filmzeitschrift CINEMA bemerkte übrigens sehr schön: „Starship Troopers ist der Brutalo-Western unter den Insektenfilmen (...) reinster Kriegsfilm, ohne Moral, ohne Skrupel. Ein Film mit Käfern statt Krauts, der uns brüllen lässt: Kill the bugs! Fazit: Zwei Stunden gute, dreckige Unterhaltung”.

Wertung: 9 von 10 D-Mark
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