Stan Laurel und Oliver Hardy sind Mitglieder in dem Club Die Wüstensöhne. Sie verpflichten sich auf einem Vereinstreffen unter strengem Eid, am Jahrestreffen der Loge in Chicago teilzunehmen. Beide müssen sich allerdings gegen ihre Ehefrauen durchsetzen: Stans Ehefrau ist passionierte Jägerin; Olivers Ehefrau ist ein streitsüchtiger Hausdrachen, welcher bei Wutanfällen gerne mit Tellern um sich wirft.
Während Stans Ehefrau zustimmt, lehnt Mrs. Hardy ab. Doch Stan und Ollie ersinnen eine List: Dr. Horace Meddick, ein von Stan angeworbener Tierarzt, bescheinigt Ollie ein Doppeldackeldelirium (Double Canus Delirious) und verordnet ihm eine Seereise nach Honolulu. Da Ollies zur Seekrankheit neigende Ehefrau ihn dabei nicht begleiten kann, bietet sich Stan an, ihren Part zu übernehmen. Tatsächlich fahren die beiden Freunde natürlich zum Jahrestreffen nach Chicago, während ihre Frauen sie auf Hawaii wähnen.
Vor der Heimkehr der Freunde kommt die Nachricht, dass das Schiff, mit dem sie aus Hawaii zurückkehren sollten, gesunken ist. Als Stan und Ollie aus Chicago heimkommen, sind die besorgten Ehefrauen im Kino und sehen sich die Wochenschau an. Dort wird ein Bericht über das Chicagoer Treffen gezeigt, in dem Stan und Ollie fröhlich in die Kamera winken. Die Ehefrauen finden so heraus, dass sie angelogen wurden und veranstalten einen Wettstreit, wer den besseren Ehemann hat – nämlich der Ehemann, welcher als erster die Wahrheit sagt …
Ein bezaubernder Tanz um die Tücke des Objekts. Stan larel dabei zuzusehen, wie er es schafft, in vier Anläufen (mit der Hand am Türknauf) nicht durch die Tür zu kommen, ist wunderbar. Dennoch ist „Sons of the Desert“ kein klassisches Stan-und-Olli-Slapstickmovie.
Was das Tempo, die Gagdichte angeht, wirkt der Film fast zurückgenommen; viel Zeit nimmt er sich, die dominanten Ehefrauen zu portraitieren und, wie die Männer unter ihnen leiden – und Großmaul Olli natürlich mehr, als der nah am Wasser gebaute Stan, dessen Gattin allerdings auch eher wie eine Mutter wirkt; dass beide Ehen kinderlos geblieben sind, verwundert nicht. Laurel und sein Regisseur Bill Seiter entwickeln die Komik hauptsächlich aus Situationen und Charakteren, nicht aus fliegendem Porzellan.
Die Geschichte, die zur Grundlage für diesen Film wurde, hatten Stan Laurel und Oliver Hardy bereits in ihrem Kurzfilm „We Faw Down – Im Strudel der Gosse“ ausprobiert. Das Motiv der unter dem Ehejoch stehenden Pantoffelhelden, die sich mit Lügen und Ausreden diesem Joch entziehen wollen, hat das Duo ja aber in vielen Filmen variiert.
Der Film wurde unter dem Titel „Dick und Doof – Die „Wüstensöhne“ 1934 erstmals im Deutschen Reich veröffentlicht. Diese Fassung ist nicht mehr greifbar und von den damaligen Sprechern ist keiner mehr bekannt. Diese Fassung wurde in der MGM-Synchronabteilung erstellt, das Buch schrieben Siegfried Schmidt und Paul Mochmann. Es handelt sich um eine der ersten Synchronisationen eines Laurel-und-Hardy-Films.
„Hilfe, wir sind ertrunken“ (in Österreich: „Honolulu Baby)“ ist der Titel der zweiten Synchronfassung, die 1950 bei Thurnau-Film in West-Berlin erstellt wurde. Das Buch schrieb Erwin Bootz, der auch Stan Laurel synchronisierte. Alfred Haase sprach Oliver Hardy und Georg Thomalla wurde als Charley engagiert. Diese Fassung wurde am 22. Dezember 1950 uraufgeführt.
Die dritte Fassung mit dem Titel „Die Wüstensöhne“ wurde 1965 von der Berliner Synchron erstellt und wurde am 26. November 1965 erstmals gezeigt. Werner Schwier schrieb die Dialoge. Mit Walter Bluhm und Arno Paulsen für Stan und Ollie wurden für deren Synchronisation die wohl bis heute bekanntesten Stimmen engagiert. Außerdem spricht Ingeborg Wellmann die Rolle der Mrs. Hardy sowie Ruth Scheerbarth die Mrs. Laurel als auch Gerd Martienzen Charley.
1975 wurde der Film unter dem Titel „Wüstensöhne“ für die ZDF-Sendung „Lachen Sie mit Stan und Ollie“ noch einmal bearbeitet; für Stan sprach wieder Walter Bluhm und für Ollie Michael Habeck. Charley wurde von Horst Gentzen gesprochen. Dialogbuch und Dialogregie lagen in den Händen von Wolfgang Schick. Theo Lingen sprach eine kurze Einleitung.
Die Langfilme mit Stan Laurel und Oliver Hardy als Duo
Laurel und Hardy waren ein US-amerikanisches Komiker-Duo, das aus Stan Laurel und Oliver Hardy bestand. 1921 sowie zwischen 1926 und 1951 drehten sie zusammen 106 Filme (79 Kurzfilme, 27 Spielfilme), Gastauftritte mit eingerechnet. Sie gelten als eines der berühmtesten und erfolgreichsten Film-Duos aller Zeiten. Im deutschen Sprachraum sind Laurel und Hardy auch unter den Bezeichnungen Dick und Doof oder Stan & Ollie bekannt. Während Oliver Hardy sich hauptsächlich als Schauspieler in die gemeinsame Arbeit einbrachte, gilt Stan Laurel als der kreative Kopf des Duos. Er entwickelte nicht nur zahlreiche Gags und Drehbücher, sondern führte bei vielen ihrer Filme de facto Regie und arbeitete am Schnitt. In den Filmen verkörperte Stan die einfältig-kindliche Figur, während Hardy als sein leicht wichtigtuerischer, väterlicher Partner leiden muss. Der Humor von Laurel und Hardy ist geprägt durch Slapstick-Einlagen, die oft Zerstörungsorgien zur Folge haben. Weitere Gags entstanden durch das Tit for Tat („Wie du mir, so ich dir“). In der Tonfilmzeit kamen auch Dialogwitze hinzu.
Hier sind alle Langfilme aufgeführt, in denen das Duo die Hauptrolle spielte.
- Hinter Schloss und Riegel / Wir bitten um Gnade (Pardon Us, 1931)
- Die Teufelsbrüder / Vergiss deine Sorgen (Pack Up Your Troubles, 1932)
- Die Sittenstrolche / Hände hoch – oder nicht (The Devil’s Brother, 1933)
- Die Wüstensöhne (Sons of the Desert, 1933)
- Hollywood Party (Hollywood Party, 1934)
- Rache ist süß / Die lieben Kleinen im Spielzeugland (Babes in Toyland, 1934)
- Das Mädel aus dem Böhmerwald / Lustig ist das Zigeunerleben (The Bohemian Girl, 1936)
- Ritter ohne Furcht und Tadel / Im Wilden Westen / Zwei ritten nach Texas (Way out West, 1937)
- Das Schweizermädel (Swiss Miss, 1938)
- Die Klotzköpfe (Blockheads, 1938)
- In der Fremdenlegion / Fliegende Teufelsbrüder (The flying Deuces, 1939)
- In Oxford / Ein Dummkopf in Oxford (A Chump At Oxford, 1940)
- Auf hoher See / Deppen zur See (Saps At Sea, 1940)
- Schrecken der Kompanie (Great Guns, 1941)
- Dick und Doof in geheimer Mission / Fauler Zauber (A-Haunting We Will Go, 1942)
- Luftschutzwarte / Schrecken aller Spione (Air Raid Wardens, 1943)
- Dick und Doof und die Wunderpille / Jitterbugs (Jitterbugs, 1943)
- Die Tanzmeister (The Dancing Masters, 1943)
- Der große Knall / Der große Krach (The Big Noise, 1944)
- Die Leibköche seiner Majestät / Nichts als Ärger (Nothing but Trouble, 1944)
- Stierkämpfer wider Willen / Die Stierkämpfer (The Bullfighters, 1945)
- Laurel & Hardy: Atoll K aka Dick und Doof erben eine Insel (Atoll K / Utopia, 1951)