Stan und Ollie sind auf Urlaub in Paris. Ollie verliebt sich in Georgette, die hübsche Tochter des Hoteliers. Als er ihr den Heiratsantrag macht, erfährt er von ihrer Vermählung mit dem Offizier Francois. Aus Enttäuschung und Frust will sich Ollie in der Seine entränken. Dabei sieht er es als Stans Freundespflicht an, sich mit ihm zu ertränken.
Kurz bevor Ollie seinen Suizid durchführen kann, fragt ihn Stan, als was er im nächsten Leben wieder geboren werden möchte. Ollie meint, er würde gerne ein Pferd sein und will nun endlich zur Tat schreiten. Da erscheint ein Offizier - Georgettes Verlobter Francois, was Ollie allerdings nicht weiß - und schlägt Ollie vor, sich der Fremdenlegion anzuschließen, damit er seinen Kummer vergessen kann.
Die beiden befolgen den Rat, kommen jedoch nicht mit dem harten Leben beim Militär zurecht. Sie werden schon am ersten Tag zum Wäschedienst verdonnert, was Stan verwundert, denn wenn Olli „so viel zu tun hat, hat er keine Zeit zu vergessen.“
Frustriert wollen sie aus der Legion wieder austreten und hinterlassen dem Kommandanten der Legion einen „Abschiedsbrief“, in dem sie ihn beschimpfen. Sie werden als Deserteure zur Todesstrafe durch Erschießen verurteilt …
Wir schreiben das jahr 1939: In Europa tobt ein Krieg. Zwei Jahre, bevor die USA in diesen Krieg eintreten, nehmen sich Laurel und Hardy das militärische Befehl und Gehorsam vor und ordentlich auf die Schippe; eingebettet in eine tragische Romanze, in der Oliver Hardy in Trauer versinkt.
„Keine Frau kann es wert sein, sich das Leben zu nehmen. Es schwimmen viele Fische im See“, tröstet ihn einer, der es gut mit ihm meint.
„Er ist nicht in einen Fisch verliebt, er liebt eine Frau“, belehrt Stan diesen Mann.
Ganz neu sind Laurel und Hardy in Uniform freilich nicht. „The Flying Deuces“ ist sowas wie ein Remake. Laurel und Hardys Kurzfilm „In der Wüste“ (Beau Hunks) aus dem Jahre 1931 weist eine sehr ähnliche Handlung auf. Der vorliegende Film ist aber ein ausgereiftes Paradebeispiel für das Chaos-Konzept des Duos – die Tücke des Objekts in jeder denkbaren Ausprägung: ob eine Champagnerflasche, eine Waschschüssel, selbst ein nicht zu Ende gedachter Suizid geraten zum vollkommen choreographierten Slapstick.
Die mit Stan und Olli fest verknüpften Elemente tauchen alle auf:
- Stans komische Ideen. Hier erfindet er das Pralinen-Sandwich – zwei Scheiben Brot, dazwischen drei Pralinen. Später zweckentfremdet er den Lattenrost seiner Gefängnispritsche, um ergreifend Harfe zu spielen.
- Gags mit Wasser gehören zum Repertoir – hier fordern eine Waschschüssel und ein mit Wasser vollgesogenes Kissen den ganzen Mann.
- In Laurel & Hardys Welt kommen Frauen entweder als attraktive Fräuleins oder angeheiratete Schreckschrauben vor. Hier ist es die Version angehimmeltes Fräulein, die anderweitig vergeben ist, aber – indirekt – auslöser aller kommenden Verwicklungen.
- Die vierte Wand: Hardys leidender Blick in die Kamera, in Richtung Publikum – sein Markenzeichen setzt er auch hier ausgiebig ein.
Die wunderbare Krönung dieser wunderbaren Groteske: Olli als Pferd – inklusive Schnauzer und Melone.
Die Langfilme mit Stan Laurel und Oliver Hardy als Duo
Laurel und Hardy waren ein US-amerikanisches Komiker-Duo, das aus Stan Laurel und Oliver Hardy bestand. 1921 sowie zwischen 1926 und 1951 drehten sie zusammen 106 Filme (79 Kurzfilme, 27 Spielfilme), Gastauftritte mit eingerechnet. Sie gelten als eines der berühmtesten und erfolgreichsten Film-Duos aller Zeiten. Im deutschen Sprachraum sind Laurel und Hardy auch unter den Bezeichnungen Dick und Doof oder Stan & Ollie bekannt. Während Oliver Hardy sich hauptsächlich als Schauspieler in die gemeinsame Arbeit einbrachte, gilt Stan Laurel als der kreative Kopf des Duos. Er entwickelte nicht nur zahlreiche Gags und Drehbücher, sondern führte bei vielen ihrer Filme de facto Regie und arbeitete am Schnitt. In den Filmen verkörperte Stan die einfältig-kindliche Figur, während Hardy als sein leicht wichtigtuerischer, väterlicher Partner leiden muss. Der Humor von Laurel und Hardy ist geprägt durch Slapstick-Einlagen, die oft Zerstörungsorgien zur Folge haben. Weitere Gags entstanden durch das Tit for Tat („Wie du mir, so ich dir“). In der Tonfilmzeit kamen auch Dialogwitze hinzu.
Hier sind alle Langfilme aufgeführt, in denen das Duo die Hauptrolle spielte.
- Hinter Schloss und Riegel / Wir bitten um Gnade (Pardon Us, 1931)
- Die Teufelsbrüder / Vergiss deine Sorgen (Pack Up Your Troubles, 1932)
- Die Sittenstrolche / Hände hoch – oder nicht (The Devil’s Brother, 1933)
- Die Wüstensöhne (Sons of the Desert, 1933)
- Hollywood Party (Hollywood Party, 1934)
- Rache ist süß / Die lieben Kleinen im Spielzeugland (Babes in Toyland, 1934)
- Das Mädel aus dem Böhmerwald / Lustig ist das Zigeunerleben (The Bohemian Girl, 1936)
- Ritter ohne Furcht und Tadel / Im Wilden Westen / Zwei ritten nach Texas (Way out West, 1937)
- Das Schweizermädel (Swiss Miss, 1938)
- Die Klotzköpfe (Blockheads, 1938)
- In der Fremdenlegion / Fliegende Teufelsbrüder (The flying Deuces, 1939)
- In Oxford / Ein Dummkopf in Oxford (A Chump At Oxford, 1940)
- Auf hoher See / Deppen zur See (Saps At Sea, 1940)
- Schrecken der Kompanie (Great Guns, 1941)
- Dick und Doof in geheimer Mission / Fauler Zauber (A-Haunting We Will Go, 1942)
- Luftschutzwarte / Schrecken aller Spione (Air Raid Wardens, 1943)
- Dick und Doof und die Wunderpille / Jitterbugs (Jitterbugs, 1943)
- Die Tanzmeister (The Dancing Masters, 1943)
- Der große Knall / Der große Krach (The Big Noise, 1944)
- Die Leibköche seiner Majestät / Nichts als Ärger (Nothing but Trouble, 1944)
- Stierkämpfer wider Willen / Die Stierkämpfer (The Bullfighters, 1945)
- Laurel & Hardy: Atoll K aka Dick und Doof erben eine Insel (Atoll K / Utopia, 1951)