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Plakatmotiv: Gamera – Revenge of Iris (1999)
Ein bemerkenswertes Highlight
unter den japanischen Monstern
Titel Gamera – Revenge of Iris
(Gamera 3: Jashin kakusei)
Drehbuch Kazunori Itô + Shûsuke Kaneko
Regie Shûsuke Kaneko, Japan 1999
Darsteller

Shinobu Nakayama, Ai Maeda, Yukijirô Hotaru, Ayako Fujitani, Senri Yamazaki, Tôru Tezuka, Yuu Koyama, Nozomi Andô, Kei Horie, Norito Yashima, Hirotarô Honda, Aki Maeda, Hiroyuki Watanabe, Yukie Nakama, Kunihiko Mitamura u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 108 Minuten
Deutschlandstart
24. März 2011 (DVD-Premiere)
Website Godzilla-Wiki
Inhalt

Als Teenager Ayana noch klein ist, musste sie mitansehen, wie Gamera im Kampf mit Gyaos ihr Elternhaus samt Familie darin zertrampelte. Seitdem hasst sie die Riesenamphibie.

Plakatmotiv (Jap.): Gamera – Revenge of Iris (1999)Nun wächst sie bei tante und onkel auf dem Land auf und entdeckt in einer Höhle hinter einem geheimnisvollen Schrein ein geheimnisvolles Ei, um dessen Ausgeburt sie sich liebevoll kümmert – es ist ein flugfähiges Tentakelwesen, das Ayana Iris tauft in Gedenken an ihre bei Gameras Angriff ebenfalls umgekommene Katze.

Ayana hofft, dass Iris Gamera eines Tages bezwingen und töten wird. Iris aber ergreift Besitz von seiner Pflegemama, entwickelt sich zur stattlichen Landplage und geht auf die Suche nach Gamera.

In den rauchen Trümmern von Kyoto kommt es zum entscheidenden Kapmp Giganten …

Was zu sagen wäre

In der Natur hängt alles mit allem zusammen, zu jedem Yin hat sie ein Yang erschaffen. Zu den gigantischen Gyaos-Monstern, die Japan – und mittlerweile auch den Rest der Welt überfallen – hat sie Gamera erschaffen, der die Natur ein ums andere mal wieder ins Gleichgewicht bekommen soll. In der japanischen Mythologie stehen der Natur immer noch der ein oder andere widerstreitende Geist zur Seite, aber im Wesentlichen ist das der bemerkenswerte Grundgedanke, der diesem Monsterfilm zugrunde liegt, der deshalb so ganz anders ist, als all die anderen Monsterfilme.

Die Gamera-Serie hat schon immer Wert auf die Verbindung zwischen Kindern und Kreatur gelegt. Das Monster gilt als Freund der Menschen. Dennoch planen diese zu Beginn des Films noch, ihn nun zu vernichten. Die Regierung glaubt, die Gyaos würden Japan wegen ihm dauernd angreifen.

DVD-Cover: Gamera – Revenge of Iris (1999)Gleichzeitig erzählt der Film die Geschicte eines Kindes, das durch das Monster seine Familie verloren hat und das deshlab nun erklärtermaßen kein Freund Gameras ist. Eine für Monsterfilme ebenfalls bemerkenswerte Perspektive: Opfer der Monster kommen gewöhnlich nicht zu Wort.

„The Revenge of Iris“ ist ein klassischer Coming-of-Age-Film – ein junges Mädchen sucht seine Bestimmung und findet ein hilfsbedürftiges Wesen, dem es sich auch erotisch zugeneigt fühlt. Am Ende muss das Mädchen sich entscheiden zwischem seinem vermeindlichen Ziehkind und dem Mörder seiner Familie.

Shûsuke Kaneko erzählt das mit Gespür fürs große Drama, und in den entscheidenden Monsterszenen mit Wucht. Sein Gamera agiert wie ein geübter Kneipenschläger. Der Schlusskampf in der gläsernen Bahnhofskathedrale von Tokyo ist eine Benchmark für das Genre. Der Antagonist, Iris, setzt die Tradition skuriller Gamera-Gegner fort, in der es schon lebende Schwerter und geplatzte Chilischoten zu Gegnerehren gebracht haben. Hier ist es eine filigran schwebende Lichtgestalt mit harten Gesichtszügen und schwingenden Klingen an den Tentakeln.

Anders als der große Bruder Godzilla, der menschliche Hybris beklagt und den Missbrauch der Wissenschaft anprangert, erzählt die Gamera-Serie die Monstergeschichten über die mystische Seite. In „Revenge of Iris“ etwa spielt ein uralter Erdgeist, der auf dem Grund des Meeres wohnt, eine Rolle, junge Frauen stehen in telepathischer Verbindung zu der Kreatur (wie es das im Godzilla-Kosmos nur mit den Pristerinnen Cosmos bei Mothra gibt).

Es ist die andere Seite Japans – dort die brillanten Ingenieure mit ihren hochentwickelten Erfindungen, hier die moderne Variante der Legenden um Drachen, Feuer und Zauberinnen.

Wertung: 10 von 11 D-Mark
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