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Plakatmotiv: Predator – Upgrade (2018)

Eine fröhliche Jagd auf
Monster und Menschen

Titel Predator – Upgrade
(The Predator)
Drehbuch Fred Dekker & Shane Black
mit Charakteren von Jim Thomas & John Thomas
Regie Shane Black, Kanada, USA 2018
Darsteller

Boyd Holbrook, Trevante Rhodes, Jacob Tremblay, Keegan-Michael Key, Olivia Munn, Sterling K. Brown, Thomas Jane, Alfie Allen, Augusto Aguilera, Jake Busey, Yvonne Strahovski, Brian A. Prince, Mike Dopud, Niall Matter, Javier Lacroix u.a.

Genre Action, Abenteuer
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
13. September 2018
Website foxmovies.com/the-predator
Inhalt

Während eines Einsatzes stürzt in unmittelbarer Nähe ein Raumschiff ab. Der Scharfschütze Quinn McKenna überlebt die anschließende Auseinandersetzung mit dem Predator als einziger und nimmt dessen Helm, sowie sein Tarngerät an sich. Da er sich in einem fremden Land aufhält, keinen Kontakt zu seinen Vorgesetzten aufnehmen kann und befürchtet, diese Teile nicht regulär über die Grenze zu bekommen, schickt er den Helm als Paket an seine Privatadresse. Dort nimmt sein am Asperger-Syndrom leidende Sohn Rory das Paket entgegen und untersucht anschließend den Helm. Dabei entdeckt er unter anderem eine Karte, auf der eine Position markiert ist.

Inzwischen wurde das Wrack vom Militär geborgen und die Wissenschaftlerin Dr. Casey Bracket als Beratung hinzugezogen. Während der Untersuchung erwacht der Predator und tötet einen Großteil des Personals. Dr. Bracket verschont er jedoch, da diese vollkommen unbewaffnet ist. McKenna wurde inzwischen zu dem Vorfall befragt und soll nun in eine spezielle psychiatrische Einrichtung gebracht werden, um den Vorfall vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Er befindet sich gerade mit anderen ehemaligen Soldaten auf dem Weg dorthin, als der Vorfall im Labor geschieht und der Predator ausbricht. Die Soldaten verbünden sich und überwältigen deren Bewacher. Auf dem Weg nehmen sie Bracket mit und suchen anschließend Unterschlupf im Haus von McKenna.

Dort finden sie jedoch nur McKennas Frau Emily vor und weder den Helm noch den Sohn. Dieser ist nämlich anlässlich von Halloween mit dem Helm unterwegs, um Süßigkeiten einzusammeln. Die Gruppe macht sich auf die Suche und findet den Sohn, kurz bevor dieser vom Predator aufgespürt wird. Nach einem kurzen Geplänkel in einer geschlossenen, nahegelegenen Schule, übergeben sie dem Predator den Helm. Dieser wird jedoch kurz darauf von einem größeren Predator getötet, dem es ebenfalls um den Helm zu gehen scheint.

Dr. Bracket äußert die Vermutung, dass der kleinere Predator wohl etwas gestohlen hat und dass der größere daher geschickt wurde, um das Gestohlene zurückzuholen und den Dieb zu eliminieren. Sie vermutet auch, dass der größere Predator eine genetische Weiterentwicklung ist, sowie dass auch das Asperger-Syndrom Rory ebenfalls eine Weiterentwicklung sein könnte. Wohl scheint überhaupt die Absicht aller Besuche der Predator das Sammeln und Experimentieren mit der DNA unterschiedlicher Arten zu sein, um sich selbst zu verbessern. Dies würde erklären, warum sie immer den Kopf und die Wirbelsäule der Beute mitnehmen und sich vor allem immer die Stärksten einer Spezies aussuchen würden.

Während sich alle an dem Ort versammeln, der auf der Karte im Helm markiert war, also wo sich die gestohlene Fracht befindet, bestätigt ihnen der Predator, dass er tatsächlich ein Auge auf Rory geworfen hat. Dieser zeigt sich im Umgang mit der Alientechnologie sehr geschickt und findet innerhalb von Sekunden heraus, wozu ganze Wissenschaftsteams Jahre lang nicht im Stande waren. Bei dem Versuch, sich die Fracht ebenfalls unter den Nagel zu reißen, kommt es zum Kampf zwischen dem Predator und den Menschen …

Was zu sagen wäre

Erfrischend, dass die heimlich um die Ecke springende Gruselüberraschung der Vergangenheit angehört. Es gibt eine Regierungsbehörde, die skrupelloser ist, als jeder Massenmörder, es gibt einen Asperger-Jungen, der Alientechnologie in no time versteht, es gibt eine unkonventionelle Wissenschaftlerin, es gibt einen Gefangenentransport voller vorgeblicher Irrer, von denen die Hauptfiguren gar nicht irre sind, sondern vom Militär wegen Bescheidwisserei aussortiert werden sollen. Aus diesen Zutaten ließe sich eine ganze Serie machen.

Plakatmotiv (US): Predator – Upgrade (2018)Shane Black hat's jetzt erstmal in einen Film gepackt und damit einen schönen Genrekracher gelandet. Das war nach dem scheußlich schlechten Vorgänger von 2010 ja nicht unbedingt zu erwarten, dass das kultige Alien auf der Leinwand nochmal Spaß machen könnte. Es ist so wenig Filmkunst wie immer. Aber mehr Actionspaß als früher. Damit kennt sich Regisseur Shane Black ja auch aus seit der Zeit, in der er Drehbücher schreibt (The Nice Guys – 2016; Iron Man 3 – 2013; Tödliche Weihnachten – 1996; Last Action Hero – 1993; Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben – 1991; Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis – 1987). Der Ton ist schnodderig, die Todesfälle bizarr überzogen, die Story überdreht.

Im Mittelpunkt steht eine Gruppe Ex-Soldaten, die sich nicht ganz unter Kontrolle haben plus actionerfahrener Wissenschaftlerin plus jungem Autisten. In diesem Film sind die als medizinisch gesund eingestuften Personen die Schurken (bis auf die gesunde Wissenschaftlerin, die irgendwie aber auch nicht normal ist; sie ist zwar biologisch eine Frau, benimmt sich aber solchen Filmen angemessen eher wie ein Kerl. Die actionerprobte Olivia Munn spielt sie – X-Men: Apocalypse – 2016; Magic Mike – 2012; Iron Man 2 – 2010) – das macht auch mehr her, wenn mitten im Gefecht der Soldat mit dem Tourette-Syndrom wie wild an zu fluchen fängt und smarte Oberwissenschaftler seinen Leuten befiehlt, „auf 10 dem Jungen die Kniescheiben“ wegzuschießen. Da freut man sich im Kinosessel, während man der rasanten Jagd zuschaut, auf den sich qualvollen Tod des Typen. In solchen Filmen ist „sich auf einen Tod freuen“ ausdrücklich erwünscht. Dafür wird auch dauern betont – der Junge mit dem Asperger ist ja gerade mal so 10 Jahre alt – das Töten kein Spaß ist.

Am Ende sind alle tot, die tot sein sollten, aber natürlich haben die Predators uns etwas da gelassen, mit dem die Wissenschaft herum experimentieren kann. Währenddessen könnte Quinn McKenna, der freundliche Scharfschütze und Vater des Asperger-Jungen seine irgendwie kaputte, aber nach kittbar aussehende Ehe retten, schon des Jungen wegen, die agile Wissenschaftlerin könnte Alien-Technik erklären und als ständige Gefahr für die irgendwie kaputte Ehe fungieren – kurz: Das könnte bald in Serie gehen und bei NetflixAmazonSky ein Zuhause finden, wo man die 08/15-Story immer und immer wieder erzählen kann.

Wertung: 5 von 8 €uro
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