Buchcover: Harry Potter und der Halbblutprinz
Das Spiel ist aus: Das
Ende kündigt sich an
Titel Harry Potter und der Halbblutprinz
(Harry Potter and the Half-Blood Prince)
Autor Joanne K. Rowling, UK 2005
aus dem Englischen von Klaus Fritz
Verlag Carlsen
Ausgabe Gebunden, 656 Seiten
Genre Fantasy
Website carlsen-harrypotter.de
Inhalt

Voldemort ist in der Welt. Aufruhr und Gewalt herrschen in der magischen Gesellschaft. Harry Potter, den der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten zu töten sich geschworen hat, erhält umfassenden Schutz. Albus Dumbledore, Professor, mächtiger Zauberer und Leiter der Zaubererschule Hogwarts schärft dem Jungen ein, diesen Schutz durch nichts und niemanden zu unterlaufen – auch nicht durch Streiche. Ob auch Harrys Zaubertrankbuch, das früher jemandem gehörte, der sich einst „Halbblutprinz” nannte, ihm helfen kann? Zumindest liefert es ihm gute Eintragungen beim neuen Lehrer Horace Slughorn.

Severus Snape, Schulleiter der Slytherins, ist seinem Traum näher gekommen, wurde Lehrer für die Verteidigung der dunklen Mächte. Sehr zu Harrys Bedauern. Snape wird alles unternehmen, Harry das Leben im sechsten Schuljahr zur Hölle zu machen. Und während Harry einen furchtbaren Zauber, den er im Buch des Halbblutprinzen entdeckt hat, gegen Draco Malfoy richtet, sprießen um ihn herum die Hormone der pubertierenden Teenager. Ron knutscht mit Lavander – sehr zum Leidwesen von Hermine. Ginny, Rons kleine Schwester, hat sich Dean geschnappt – sehr zum Leidwesen Harrys.

Und unregelmäßig lädt ihn Dumbledore in sein Büro, um mit ihm Erinnerungen im Denktarium zu sichten. Erinnerungen Dumbledores, Erinnerungen Slughorns … und Erinnerungen Voldemorts. Nur ein Detail fehlt, das Harry finden muss, dann liegt das Geheimnis um Voldemort offen. Dumbledore führt ihn. Doch im entscheidenden Augenblick ist der Halbblutprinz zur Stelle …

Was zu sagen wäre
Harry Potter und der Halbblutprinz

Die Zeit des Trallala ist vorbei. Erstes Zeichen dafür: Joanne K. Rowling bricht ihre Gewohnheits-Regel, ihre Geschichte im Ligusterweg zu beginnen, bei den Dursleys. Dieses Mal beginnt sie in Downing Street, beim britischen Premierminister. Es wird ernst. Kinder, stellt das Spielen ein. Der vorliegende Band VI ist nach Band III: Der Gefangene von Askaban der beste Text.

Die Dursleys degenerieren ebenso zur Staffage wie Quidditch und Hagrid – der Koloss erhält gerade noch eine Alibi-Rolle und darf die gigantische Spinne Aragorg (siehe Band II: Die Kammer des Schreckens) zu Grabe tragen. Rowlings Text, der etwa 370 Seiten kürzer ist, als sein Vorgänger, konzentriert sich auf das Böse, das lieb gewonnene Perspektiven verschiebt oder festigt. Dass dabei noch Zeit bleibt, ausführlich von Liebe und Trieben der Schülerinnen und Schüler zu erzählen, zeigt die nonchalante Kunst der Autorin. Sie läutet das Ende der Kindheit ein, das 100 Seiten vor Schluss beginnt.

Ab jetzt zieht das Tempo mächtig an, präsentiert mit tiefschwarzen Höhlen lieb gewonnene Gewohnheiten, die früher auch mal Gewölbe waren und lässt mich bebenden Herzens auf das große Finale in Band VII warten.

Gelesen habe ich den Halbblutprinzen vom Tag seiner deutschen Erstausgabe, 1. Oktober 2005, bis zum 19. Oktober des Jahres.