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Plakatmotiv: Im Land der Raketen-Würmer (1990)

Wunderbar: The Monsters of
the Fiftees-Horror are back

Titel Im Land der Raketen-Würmer
(Tremors)
Drehbuch S.S. Wilson & Brent Maddock & Ron Underwood
Regie Ron Underwood, USA 1990
Darsteller

Kevin Bacon, Fred Ward, Finn Carter, Michael Gross, Reba McEntire, Robert Jayne, Charlotte Stewart, Tony Genaro, Ariana Richards, Richard Marcus, Victor Wong, Sunshine Parker, Michael Dan Wagner, Conrad Bachmann, Bibi Besch u.a.

Genre Komödie, Horror
Filmlänge 96 Minuten
Deutschlandstart
17. Mai 1990
Inhalt

In Perfection, einem abgeschiedenen Wüstendorf in Nevada mit 14 Einwohnern, verdienen die Freunde Val McKee und Earl Bassett ihr Geld mit Gelegenheitsarbeiten. Eines Tages lernen sie die Seismologin Rhonda LeBeck kennen, die eine wissenschaftliche Arbeit über Erdbeben schreibt und der auf den überall in der Gegend verteilten Messgeräten ungewöhnliche seismische Schwingungen aufgefallen sind.

Auf ihrer Weiterfahrt finden Val und Earl die Leiche Edgar Deems', der sich auf einem Hochspannungsmast an sein Gewehr klammert. Der Dorfarzt stellt fest, dass Edgar verdurstet ist und mindestens vier Tage auf dem Mast verbracht haben muss. Wenig später entdecken die Freunde den abgerissenen Kopf von Farmer Fred sowie dessen zerfleischte Schafherde. Sie vermuten, dass ein psychopathischer Mörder sein Unwesen treibt, und machen sich panisch auf den Rückweg ins Dorf. Unterwegs warnen sie zwei Straßenarbeiter, die jedoch kurz darauf durch etwas getötet werden, das eine Gerölllawine auslöst. Dadurch wird die einzige Straße aus dem Tal versperrt und die Telefonleitung zerstört. Die Dorfbewohner beschließen, Val und Earl in die 38 Meilen entfernte Stadt zu schicken, um Hilfe zu holen, doch die stoßen auf die Geröllblockade und finden die Überreste der Arbeiter. Zurück im Dorf entdecken sie ein totes, schlangenartiges Wesen, das sich an ihrem Auto festgebissen hat.

Man beschließt, Val und Earl mit Pferden loszuschicken, um Hilfe zu holen. Dabei finden sie das abgelegene Anwesen des Dorfarztes verwüstet vor und sein Auto senkrecht in der Erde vergraben. Plötzlich werden sie von einem riesigen Wurm angegriffen, dessen drei Zungen dem schlangenförmigen Wesen an ihrem Auto gleichen. Das Ungetüm bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit durchs Erdreich und verfolgt sie.

Auf der Flucht springen sie in einen betonierten Abwasserkanal, der Wurm kracht gegen dessen Betonwand und stirbt. Als sie den Kadaver untersuchen, taucht Rhonda auf, die feststellt, dass der Wurm blind ist und anscheinend Erschütterungen wie Schritte auf der Erdoberfläche wahrnehmen kann …

Was zu sagen wäre

Es gab diese Filme in den 50er Jahren: Irgendwo in der Wüste hinter New Mexico lauern hausgemachte Monster; mal radioaktiv vergrößerte Ameisen, mal eine in biochemischen Experiementen erschaffene Riesentarantel. Solche Filme waren Klassiker im damaligen Bahnhofskino. Das Motiv war die endlose Wüste und ein unberechenbares Monster, das über einsame Farmer, Forscher, Menschen herfällt. Ron Underwood hatte offenbar Spaß daran, diese Filme wiederzubeleben.

Wenn mir auch nur eines dieser Biester zu nahe kommt, spürt es meine Fünf-Meter-Spitzhacke!“ Das klingt albern und ist so albern, wie der Film, der eine wunderbare Hommage an diese Filme ist. Es ist immer noch bedauerlich, wenn Monster Menschen fressen, aber hier fressen sie – nach den namenlosen Statisten, die anfangs für die Spannung im Folgenden sterben müssen – wenigstens nur Idioten, Spinner und Ausbeuter.

Underwoods Film will nicht mehr als unterhalten. Er ist ein Spaßmovie mit Igitt-Faktor, Waffennarren und Romantik, wie wir sie aus Comic-Heften kennen. Denn natürlich gibt es die Waffenschrank bewehrten Nachbarn mit gewissen Teilerfolgen, natürlich ist die Seismologin Rhonda eine sehr hübsche, zupackende Wissenschaftlerin, die noch dazu bald ihre Jeans ausziehen muss. Und Kevin Bacon, markiger Kerl, der sein Brat-Pack-Image immer noch nicht los ist ("The Big Picture" – 1989; She's Having a Baby – 1988; Ein Ticket für zwei – 1987; "Quicksilver" – 1986; Footloose – 1984; American Diner – 1982; Freitag, der 13. – 1980; Ich glaub', mich tritt ein Pferd – 1978), spielt einen beschränkten Hinterwäldler, der im rechten Moment über sich hinaus wächst.

Es geht um nichts anderes als gegen die Monster bestehen. Das heißt zuerst Mensch gegen Mensch – und dann Mensch gegen Monster. Eine Dramaturgie für einen verlorenen Donnerstagabend: Popcorneimer füllen und Spaß haben.

Wertung: 5 von 10 D-Mark
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