IMDB
Kinoplakat: Prinzessin Mononoke
Phantastische Welten, geheimnisvolle Natur.
Große Erzählkunst, aber viel zu lang.
Titel Prinzessin Mononoke
(Mononoke-hime)
Drehbuch Hayao Miyazaki
Regie Hayao Miyazaki, Japan 1997
Stimmen Yōji Matsuda, Alexander Brem, Yuriko Ishida, Stefanie von Lerchenfeld, Yūko Tanaka, Marietta Meade, Akihiro Miwa, Mady Rahl, Kaoru Kobayashi, Mogens von Gadow, Tsunehiko Kamijō, Holger Schwiers, Sumi Shimamoto, Claudia Lössl, Masahiko Nishimura, Claus Brockmeyer, Hisaya Morishige, Jochen Striebeck, Yuriko Ishida, Shandra Schadt, Makoto Saitō, Dirk Galuba u.a.
Genre Zeichentrick
Filmlänge 134 Minuten
Deutschlandstart
19. April 2001
Inhalt

Japan im 15. Jahrhundert. Die Welt befindet sich im Umbruch. Eisen wird für den Menschen wichtig, gleichzeitig werden die Wälder noch von riesigen Tiergöttern beherrscht. Als ein riesiges Monster sein friedliches Dorf angreift, gelingt es dem jungen Ashitaka, das Monster zu töten, jedoch trifft ein Fluch seinen rechten Arm. Sobald die Wunde sich bis zu seinem Knochen gefressen hat, wird er sterben. Um sich vom Fluch zu befreien, verlässt er das Dorf und macht sich auf die Suche nach der Ursache des Fluches.

Nach langer Suche stößt er auf ein Dorf, das sich mit der Verarbeitung von Eisenerz beschäftigt. Geleitet wird diese Ansiedlung von einer Frau namens Eboshi. Um an mehr Eisenerz zu gelangen, müssen sie weitere Teile des Waldes abholzen. Deswegen liegen sie im Kampf mit einem Rudel Wolfsgöttern. In diesem Rudel lebt das Mädchen San, in das sich Ashitaka auf den ersten Blick verliebt. San ihrerseits möchte von Ashitaka nichts wissen, hilft ihm jedoch, seine Wunde zu heilen. Vom Fluch freilich erlößt ihn das nicht.

Eine riesige Wildschweinherde taucht auf, die unter der Kontrolle von Otokonushi, einem 500 Jahre alten Wildschweingott, steht. Auch das Monster, das Ashitaka verfluchte, gehörte einst zu diesen Wildschweinen, bevor es durch eine Schusswunde in einen hasserfüllten Wahnsinn getrieben wurde.

Die Wildschweine rüsten sich zu einem letzten Gefecht, wobei auch San sie begleiten will, während Ashitaka immer noch von einer Verständigung zwischen Mensch und Tier träumt …

Was zu sagen wäre

Facettenreich und überaus feinfühlig erzählt Anime-Koryphäe Hayao Miyazaki seine Fabel von der Hassliebe zwischen Mensch und Natur. Damit gelang es dem Regisseur nicht nur, den erfolgreichsten japanischen Zeichentrickfilm aller Zeiten zu kreieren, „Mononoke Hime“ sprengte mit einem weltweiten Box-Office von 159,4 Millionen Dollar sämtliche Rekorde, inklusive den der Titanic (1997). Einen Rekord hat der Film auch mit seiner Länge: 134 Minuten dauert der Zeichentrickfilm und so opulent die Phantasien Miyazakis sind, sei dauern zu lang.

Die ursprüngliche Idee zu „Prinzessin Mononoke“ hatte Miyazaki bereits 1980: Damals ging es um eine junge Frau, die von ihrem Samurai-Vater als Tribut einem siegreichen Katzenmonster übergeben wird. Als der Vater darauf dem Wahnsinn verfällt und als ruheloser Krieger Unheil im Lande stiftet, verweigert die junge Frau dem Dämon so lange ihre Liebe, bis dieser mit ihr auszieht und den Vater für das Leben zurückgewinnt. Doch Miyazaki war lange der Meinung, dass sein Pulbikum für eine Story, die über klassische Freund-Feind-Trennung – hier „gute“ Natur, da „böser“ Mensch – hinausging, noch nicht bereit war. Erst nach „Whisper of the Heart“ (1994), einem erwachsenen Trickfilm, den er produzierte, bekamen seine Arbeiten den abgeklärteren Tonfall, der nun auch „Prinzessin Mononoke“ kennzeichnet. Miyazaki ist kein Freund der Computeranimation, die seiner Meinung nach „dem Zeichentrick die Wärme und das Leben raubt“. Noch immer zeichnet er bis zu 70 Prozent seiner Filme selbst. Von den 144.000 Einzelbildern, die für „Mononike Hime“ entstanden, flossen 80.000 aus seiner eigenen Feder.

Wertung: 4 von 6 €uro
IMDB