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Plakatmotiv: Predators (2010)

Ein Film ohne Charakter
Handlung wird überschätzt

Titel Predators
(Predators)
Drehbuch Alex Litvak & Michael Finch
mit Charakteren von Jim Thomas & John Thomas
Regie Nimród Antal, USA 2010
Darsteller

Adrien Brody, Topher Grace, Alice Braga, Walton Goggins, Oleg Taktarov, Laurence Fishburne, Danny Trejo, Louis Ozawa Changchien, Mahershala Ali, Carey Jones, Brian Steele, Derek Mears u.a.

Genre Action, Abenteuer
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
8. Juli 2010
Inhalt

Der ehemalige Soldat und jetzige Söldner Royce findet sich plötzlich mitten im Dschungel auf einer scheinbar unbewohnten Insel wieder. Er hat keinerlei Erinnerungen mehr, wie er hier her gekommen ist. Doch schon kurz nach seiner Ankunft stellt er fest, dass er nicht allein ist.

Auch die Soldatin Isabelle, der junge Arzt Edwin und fünf weitere, schwer bewaffnete Männer wurden offenbar auf der Insel ausgesetzt. Keiner von ihnen weiß, wie er hierher gelangt ist und weshalb er hier ist. Obwohl niemand dem anderen wirklich traut, raufen sich die acht Gestrandeten zusammen und kämpfen sich durch den Dschungel auf der Suche nach Antworten. Schnell wird ihnen etwas klar – sie befinden sich nicht mehr auf der Erde, sondern auf einem fremden Planeten.

Das allein wäre schon nicht einfach. Dazu kommt aber, dass da draußen im Busch noch etwas auf sie lauert. Eine Gruppe von gefährlichen Kreaturen nutzt den Planeten für die Jagd – und die Menschen sind die Beute …

Was zu sagen wäre

Zehn kleine Soldatilein gingen in den Urwald und wurden nach und nach geschlachtet. So weit so schlecht. Wer diese Soldatilein sind? Ist doch egal, so eine Frage kann nur ein Miesepeter stellen, der im Kino erwartet, dass ihm einer, in diesem Fall der Regisseur, eine Geschichte erzählen soll. Zu einer Geschichte gehören Menschen – oder Tiere oder Roboter, irgendwas jedenfalls, mit dem ich mich identifizieren kann und mich neugierig macht auf das, was diesem Wesen widerfährt; eine Vergangenheit der Typen, Ziele, Pläne, irgendwas, was sie erreichen oder ändern wollen.

Das alles gibt es in diesem von Robert Rodriguez produzierten Film nicht. Dass die Figuren alle überleben wollen, geschenkt. Das wollen die Avatare in meinen Playstation-Games auch. Da bin ich deren Geschichte oder ich dichte denen, während ich sie durch die Landschaft steuere, eine Geschichte an. Im Kinosessel ist das der Moment, wo ein Drehbuch dem Film gut täte. Wenn dann wenigstens die Action oder Thrill oder gar Horror in Ordnung wären; aber nichts von alledem. Nichts, was mich fiebern lässt, niemand, dessen Ableben ich betrauern würde und am Ende ist Topher Grace (Valentinstag– 2010; Spider-Man 3 – 2007; Mona Lisas Lächeln – 2003) mal wieder das psychopathische Arschloch.

Robert Rodriguez ist bekannt als genialer Fledderer des zeitgenössischen Kinos. Mit Horror/Action-Hybriden From Dusk till Dawn (1996) hat er einen zeitlosen Klassiker geschaffen, mit Irgendwann in Mexiko (2003) und „Machete“ (2010) zwei lustige Eventklopper. Hier will er mit dem Namen eines bei einschlägig vorbelasteten Fans sehr beliebten Monsters Kasse machen. Auf den Regiestuhl setzt man einen Osteuropäer – die sind in diesem Genre derzeit en vogue, für den durchschnittlichen Hollywood-Konsumenten sind Osteuropäer eine Mischung aus brutaler Action und jahrhundertealter Kultur. In diesem Fall ist das Nimród Antal, in Los Angeles geboren mit ungarischen Wurzeln. Da braucht‘s dann weiter kein Drehbuch, sondern nur ein bisschen Splatter, die ikonografische Fratze der Aliens und durch Schlamm robbende Beauties. Gegen diese Papiertiger waren die Männer um Arnold Schwarzenegger aus dem Original von 1987 komplexe, dreidimensionale Charaktere.

Dieser Film macht nicht mal sturzbetrunken Donnerstagnacht Spaß.

Wertung: 1 von 8 €uro
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