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Plakatmotiv: Grease 2 (1982)

Zu viel Musical
zu wenig Herz

Titel Grease 2
(Grease 2)
Drehbuch Ken Finkleman
mit Charakteren von Jim Jacobs & Warren Casey
Regie Patricia Birch, USA 1982
Darsteller

Maxwell Caulfield, Michelle Pfeiffer, Lorna Luft, Maureen Teefy, Alison Price, Pamela Adlon, Adrian Zmed, Peter Frechette, Christopher McDonald, Leif Green, Didi Conn, Eve Arden, Sid Caesar, Dody Goodman, Tab Hunter u.a.

Genre Musical
Filmlänge 115 Minuten
Deutschlandstart
23. Juli 1982
Inhalt

1961 sind die T-Birds und die Pink Ladies, angeführt von Johnny Nogerelli und Stephanie Zinone, noch immer die angesagtesten Cliquen der Rydell High School. Allerdings sind Stephanies Gefühle für Johnny bereits vor einiger Zeit erloschen.

Stattdessen träumt sie von einem richtigen Macho auf einem Motorrad, der ihr Herz erobert. Dieser taucht eines Tages in dem unscheinbaren Michael Carrington auf, der auf ihre Schule wechselt. Denn dieser beginnt des Nachts auf seinem zusammengesparten Motorrad unerkannt die Straßen zu befahren und zieht damit unweigerlich Stephanies Aufmerksamkeit auf sich.

Plakatmotiv: Grease 2 (1982)Allerdings auch die einer rivalisierenden Motorradgang – und schließlich auch Johnnys, der die Begeisterung seiner Ex über den unbekannten Fahrer mit Argwohn betrachtet …

Was zu sagen wäre

Das passiert, wenn ein sympathisches Kinomärchen mit Musicaleinlagen, das aufgrund seiner beiden Hauptdarsteller John Travolta und Olivia Newton-John Erfolge feierte, für die Kinokasse fortgesetzt werden muss: Eine neue Geschichte gibt es nicht.

Der ganze Film ist auf Musical und seine Gesten reduziert worden. Auf dem Regiestuhl soll mit Patricia Birch nach einem Drehbuch von Ken Finkleman nun eine Frau diese Macho-Fantasy weiterspinnen.

Das scheitert: Der Anführer der T-Birds fährt sich dauernd Kaugummi kauend mit einem Kamm durchs üppige Haupthaar und präsentiert sich mit schwarzer Lederjacke und dunkler Sonnenbrille möglichst breitbeinig wie das Abziehbild eines Musicalmachos, während Stephanie und Michael betont unschuldig daher kommen.

Plakatmotiv: Grease 2 (1982)Sie haben diese komischen Zeichen, Regeln und Sprüche“, heißt es an einer Stelle; und genau das ist das Problem: Es gibt weder Geschichte noch Drama, nur Musicalnummern. Und dazwischen taucht dann mal eine echte Rocker-Gang auf Bikes auf, deren Mitglieder so viril wirken, wie die maskulinen Lederjacken-T-Birds-Püppchen das gerne wären. Aber deren einzige Rolle ist es dann doch nur, zwischendurch ein wenig die – trotz aller Differenzen vorhandenen - Harmonie zu stören.

Da sind auch ein paar gute Nummern dabei, vor allem Stephanies „School Rider“ rockt und macht aus dem vermeintlich blonden Püppchen eine feurige Studentin mit feuriger Leidenschaft. Auch der Song „Reproduktion“ hat es in sich, zumal die Choreografie durchgehend gut ist. Schön und gut. Ich schaue das gerne, schnippe auch mit den Fingern. Aber einer irgendwie gearteten Spannung führt mich das nicht näher.

Da liegt das Problem: Viele coole Nummern, hinter denen sich keine Story herausschält. Und Maxwell Caulfield ist einfach nicht der Typ für die Ledermontur, hinter dessen offener Jacke eine breite Brust sprießt – auch, weil er keine breite Brust hat. Sein Gesichtsausdruck wechselt zwischen jungenhaft harmlos und harmlos jungenhaft. Sein Michael Carrington und Pfeiffers Stephanie haben kein eigenes Leben in diesem konstruierten Film, keine eigene Story (wie das Travolta und Newton-John noch hatten). Sie agieren nur, um die Szenerie zu bebildern, deren Hintergrundrauschen sie mit Begriffen wie Vietnamkrieg oder Kennedy ein wenig dramatisierebn soll.

<Nachtrag2010>Beeindruckend an diesem Film ist, dass Michelle Pfeiffer hier um ihr Leben spielen muss. Es ist klar, dass Maxwell Caulfield hier seinen nächsten Schritte machen soll. Michelle Pfeiffer soll halt die hübsche Blonde sein. Aber sie spielt sich absolut in den Vordergrund. Caulfield ist wenige Jahre später kein Thema mehr, während Pfeiffer durchstartet. Der Film ist vollumfänglicher Schrott. Aber als Michelle Pfeiffers Entrée ist er perfekt.</Nachtrag2010>

Wertung: 3 von 9 D-Mark
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