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Kinoplakat: Nummer 5 lebt!
Eine Mischung aus Terminator und E.T.
Aber lediglich ein alberner Film
Titel Nummer 5 lebt!
(Short Circuit)
Drehbuch S.S. Wilson + Brent Maddock
Regie John Badham, USA 1986
Darsteller
Ally Sheedy, Steve Guttenberg, Fisher Stevens, Austin Pendleton, G.W. Bailey, Brian McNamara, Tim Blaney, Marvin J. McIntyre, John Garber, Penny Santon, Vernon Weddle, Barbara Tarbuck, Tom Lawrence, Fred Slyter, Billy Ray Sharkey u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
21. August 1986
Inhalt
Nachdem er von einem Blitz getroffen wurde, macht sich der Militärroboter S-A-I-N-T Nummer 5 der Firma Nova Robotics selbständig. Er flieht – sehr zum Schrecken seiner Erfinder und der Security, der Roboter ist schließlich schwer bewaffnet. Aber Nummer 5 scheint keinerlei aggressive Absichten zu haben. Im Gegenteil.

Auf seiner Flucht landet Nummer 5 bei der Tierfreundin Stephanie, die mit dem Ding zunächst nicht viel anfangen kann. Zunächst denkt sie, sie habe es mit einem Außerirdischen zu tun, was ihr noch ganz gut gefällt. Aber als sie erkennt, dass es sich um einen Roboter aus der nahegelegenen Wafenschmiede handelt, kühlt ihr Verhältnis zu Nummer 5 schnell ab, zumal der ihre Wohnung nach und nach verwüstet auf der suche nach immer neuem „Input“ – Nummer 5 will lernen. In atemberaubendem Tempo eignet er sich Wissen an, indem er beispielsweise Bücher wie ein Daumenkino durchblätternd liest. Das Verhältnis zwischen den beiden ändert sich schlagartig, als Stephanies Ex bei ihr auftaucht, nachdem er erfahren hat, dass es für den Roboter 25.000 Dollar Finderlohn geben soll. Die will er sich nicht entegehen lassen. Aber Nummer 5 hat nicht nur was dagegen, ausgeliefert zu werden, er hat auch was dagegen, wie der Typ seine nette Gastgeberin behandelt. Nummer 5 wird langsam klar, dass er kein Roboter mehr ist. Er … lebt!

Nummer 5 entdeckt ständig neue Fähigkeiten an sich und Die Verfolger beschließen, weil es ihnen nicht gelingt ihn einzufangen, Nummer 5 zu zerstören. Doch Stephanie hilft dem Roboter bei seiner Flucht, nachdem auch sie erkannt hat, dass er kein Kriegs-Roboter ist, sondern in der Lage ist, Gefühle zu entwickeln und damit eher ein Lebewesen als eine Maschine ist.

Gemeinsam mit des Roboters Erfinder, Newton, fliehen Stephanie und Nummer 5 in einem Lastwagen. Als sie vom Militär eingeholt und zum Aufgeben gezwungen werden, ergreift Nummer 5 selbständig die Flucht …

Was zu sagen wäre
Die Kugelaugen von E.T., den Charme von C-3PO, die AI vom Terminator, fertig ist der Mix aus den Kino-Hits der frühen 1980er Jahre – fehlt bloß noch der Indiana-Jones-Hut. Dieser Film ist so niederschmetternd korrekt, dass er Kritik an sich kaum zulässt. Wenn er bloß nicht auch so egal wäre.

Nach WarGames (1983) und Das fiegende Auge (1983) nimmt John Badham zum dritten Mal die Rüstungsindustrie aufs Korn. Aber außer, dass er es diesmal in kindgerechten Humor verpackt und den Slapstickfaktor erhöht, hat er nichts Neues zu sagen – Waffen = doof. Dabei legt Badham viel Wert darauf, aus eigenen Filmen zu zitieren. Nummer 5 und Stephanie freunden sich tanzend an – während im Fernsehen Badhams 70er-Jahre-Hit Saturday Night Fever (1977) läuft; Ally Sheedy („Blue City“ – 1986; St. Elmo's Fire – 1985; Der Frühstücksclub – 1985; „Oxford Blues – Hilfe, die Amis kommen“ – 1984), die schon in WarGames eine Hauptrolle spielte, muss auch hier wieder die Militärs anrufen und jemanden zu sprechen verlangen, „der so gerne Krieg spielt“ (ein eins-zu-eins-Zitat).

Der Film selbst funktioniert nach Schema F, Drehbuchseminar, erstes Semester. Ein Roboter entwickelt Bewusstsein (gerne genommenes Thema), eine herzensgute, tierliebende(!) junge Frau, die den Widrigkeiten des Lebens trotzt, ein dem alltäglichen Leben entfremdeter Wissenschaftler (mit dem lustigen Namen Newton Crosby), der nur experimentieren und forschen will und böse Militärs/Security-Leute, zusammengehalten von Dialogen, die mehr dazu da sind, die einzelnen Szenen zu verbinden. Nichts an diesem Film überrascht. Es sei denn, man will überrascht sein, dass sich die entzückende Tierfreundin und der entrückte Wissenschaftler am Ende küssen; außer, dass sie weiblich/männlich und im etwa selben Alter sind, lässt den ganzen Film über darauf nichts schließen – aber man kann wohl Top-Star Steve Guttenberg („Bad Medicine – Dümmer als der Arzt erlaubt“ – 1985; „Cocoon“ – 1985; „Police Academy“ – 1984; „The Day after“ – 1983; „American Diner“ – 1982) nicht unbeweibt in den Abspann reiten lassen. Dass er spielt, als stehe er im falschen Film, spielt bei Produktionen auf diesem Niveau keine Rolle.

Den größten Credit haben sicher Dianne Wager, die den Roboter designt hat, und die SFX-Crew um Eric & Tony Allard, die ihn zum Leben erweckt haben, verdient. Nummer 5 hat Charme, Witz und jene Kleinkind-Unbeholfenheit, die nötig ist, dem Zuschauer die Angst vor der Maschine zu nehmen und damit das Zeug, seinen Film zu überdauern.

Wertung: 4 von 10 D-Mark
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