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Kinoplakat: Monuments Men – Ungewöhnliche Helden

Im Westen nichts Neues: US-Kriegsfilm-
Dramaturgie mit erfrischendem Meta-Thema

Titel Monuments Men – Ungewöhnliche Helden
(The Monuments Men)
Drehbuch George Clooney + Grant Heslov
nach dem Buch von Robert M. Edsel + Bret Witter
Regie George Clooney, USA, Deutschland 2014
Darsteller

George Clooney, Matt Damon, Bill Murray, Cate Blanchett, John Goodman, Jean Dujardin, Hugh Bonneville, Bob Balaban, Dimitri Leonidas, Justus von Dohnányi, Holger Handtke, Michael Hofland, Zachary Baharov, Michael Brandner, Sam Hazeldine u.a.

Genre Drama, Krieg
Filmlänge 118 Minuten
Deutschlandstart
20. Februar 2014
Inhalt

Das Ende des 2. Weltkrieges ist nah. Doch trotz dieser positiven Aussicht gibt es neben der verheerenden Zerstörung von Leben noch einen zweiten Aspekt, dem Zerstörung droht: den gestohlenen Kulturschätzen der Welt, die die Nazis zusammengerafft haben.

Um diese Güter zu sichern und für die Welt zu erhalten bildet Lt. George Stout ein Spezialplatoon, das aus alliierten Kunsthistorikern, Kuratoren und Museumsdirektoren besteht. Die ungewöhnliche Truppe, darunter Restaurator James Rorimer, Architekt Richard Campbell und Walter Garfield, bekommt noch einen Crashkurs in Sachen Kampf verpasst, ehe sie hinter die feindlichen Linien vordringen.

Kinoplakat: Monuments Men – Ungewöhnliche HeldenNatürlich bleibt ihre Mission den Nazis nicht lange verborgen und ehe sie sich versehen, stecken sie mitten drin im Krieg – nur wie kommen sie, und die Kunstschätze, da nur heil wieder raus ...

Was zu sagen wäre

Gibt nicht wirklich viel zu sagen. George Clooney hat ein handwerklich sauberes, Star gespicktes Kriegsdrama inszeniert, um ein Schlaglicht auf einen Randaspekt des Kriegs zu werfen. Große Kunstwerke als Meta-Thema der menschlichen Kultur, das ist ebenso unterhaltsam wie ehrenvoll, aber bei Licht besehen auch nicht zwingend. „Euer Leben ist wichtiger, als irgendein Kunstwerk“ sagt Lt. Stout an einer Stelle; ähnlich wie 1964 auch Burt Lancaster in John Frankenheimers Der Zug (auch da geht es um Kunstwerke im Zweiten Weltkrieg), wenn er nicht verstehen will, wieso Ölbilder zu retten wichtiger sein könne als Menschen. Damals wurden die Bilder zu einem Nationalen Schatz verklärt, heute gibt Clooney seinem Film den moralischen Überbau, indem er Stout die Notwendigkeit der Kunst erklären lässt als ein ein wichtiges Zeugnis menschlicher Kultur, die über den Einzelnen hinaus reiche. „Sie sagen: Bei so vielen Toten, wer schert sich da um Kunst? Sie irren sich. Genau darum kämpfen wir. Für unsere Kultur und für unsere Art zu leben. Man kann Menschen einer ganzen Generation auslöschen. Man kann ihre Häuser niederbrennen. Aber irgendwie kommen sie zurück. Aber vernichtet man ihre Errungenschaften, ihre Geschichte, ist es, als hätten sie nie existiert. Wie Asche, die verfliegt. Das will Hitler erreichen. Und genau das dürfen wir nicht zulassen! … Wir sehen uns morgen!

Der Film verlässt die ausgetretenen Pfade der alten Kriegsfilm-Dramaturgie nicht. Die Musik von Alexandre Desplat wummert im Marschmusikcrescendo, wie es weiland die Kriegsfilme in den 50er und 1960er Jahren getan haben, als die "Panzerschlacht in den Ardennen" geschlagen, Die Brücke am Kwai gebaut wurde. Als hätte es die 70er Jahre mit Apocalypse Now, "Coming Home" oder Platoon nicht gegeben, ist das Kriegshandwerk bei Clooney wieder in den Händen naiver GIs, die fröhlich ihr Handwerk versehen, als Kanonenfutter bietet der Amerikaner einen Franzosen und einen Briten – dem einigermaßen geübten Zuschauer offenbaren sich Handlungsaufbau, Todesfälle und Ausgang sehr bald. Und dann bleibt ein unterhaltsamer, ordentlich bebilderter Film übrig, den man sich anschauen kann, aber nicht muss.

Wertung: 3 von 8 €uro
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