Der Boulevard ist sein Revier: Reporter Ludo ist mit Paparazzo Moritz ständig auf der Jagd nach Stars, Starlets und Boxenludern. Manchmal glaubt er sogar selbst an die Storys, die er verzapft – und eines Tages geht das ins Auge: Die Richterin brummt ihm 300 soziale Arbeitsstunden in einem Kinderhort auf.
Als Ludo sich im Hort zum Dienst meldet, erkennt er die Hortleiterin nicht wieder. Die, Anna heißt sie, weiß dagegen genau, wen sie vor sich hat: Die beiden kennen sich schon seit ihren Kindertagen. Schon damals war Ludo der Schwarm aller Mädchen. Doch Brillenschlange Anna mit ihrer Zahnspange hat er ständig nur gehänselt – was sie ihm bis heute nicht verziehen hat.
In der Redaktion der Tageszeitung Das Blatt (Slogan: „Wir nehmen kein Blatt vor den Mund”) müssen sich Ludo und Moritz eine Standpauke des cholerischen Chefs anhören. Der neue Auftrag vom Blatt: Ein Interview mit dem Volksmusik-Starpaar Michi Nussbaumer und Daniela Berg. Diesmal wittert Ludo, dass die ungetrübte Beziehung der beiden nur Fassade ist.
Weil aber gleichzeitig seine coole Fassade löchrig wird, setzt er den Auftrag in den Sand. Ganz zu Annas Gefallen …
Eine überraschend unprätentiöse, klar strukturierte Komödie. „Überraschend” deshalb, weil ich das Til Schweiger („Was tun, wenn's brennt?” – Deutschland 2001) nicht zugetraut habe. Trotz „Knockin' on Heaven's door” (Deutschland 1997). „Keinohrhasen” ist eine entzückende romantic comedy, an deren Erfolg Schweigers Kinder Anteil haben – sie spielen mit und rühren das Herz, so entzückend sind sie.
Zielsicher bleibt Schweiger durchgehend oberhalb der Gürtellinie und droht er abzurutschen, ist da immer noch der trockene Humor der Nora Tschirner, der Schlimmeres verhindert.