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Plakatmotiv: Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966)

Godzilla ist verknallt und die
Monsterfamilie wird größer

Titel Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer
(Gojira, Ebirâ, Mosura: Nankai no daiketto)
Drehbuch Shin'ichi Sekizawa
Regie Jun Fukuda, Japan 1966
Darsteller

Akira Takarada, Kumi Mizuno, Chôtarô Tôgin, Hideo Sunazuka, Tôru Ibuki, Akihiko Hirata, Jun Tazaki, Tôru Watanabe, Ikio Sawamura, Pair Bambi, Hideyo Amamoto, Hisaya Itô, Tadashi Okabe, Kazuo Suzuki, Shôichi Hirose u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 87 Minuten
Deutschlandstart
16. Mai 1969
Website Godzilla-Wiki
Inhalt

Der junge Japaner Ryota erfährt, dass sein verschollener Bruder Yata möglicherweise gar nicht bei einem Bootsunfall gestorben ist, sondern in Wahrheit noch lebt. Darum stiehlt er gemeinsam mit seinen Freunden Mita und Yata eine Yacht; gemeinsam machen sich die Männer auf die Suche nach dem Vermissten. An Bord finden sie Yashi vor, der sich jedoch auch unbefugt auf der Yacht aufhält. Am nächsten Morgen stellen die Freunde fest, dass Yashi die Jacht aufs Meer hinausgefahren hat.

Plakatmotiv (Jap.): Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966)Während der Fahrt wird die Yacht von der Riesenkrabbe Ebirah angegriffen; die Männer können sich an den Strand einer Insel retten. Dort treffen sie auf das junge Mädchen Daiyo. Diese erzählt von einem auf der Insel lebenden Mann, der der gesuchte Yata sein könnte. Das Mädchen gehört zu den Bewohnern dieser Insel. Diese wurden von der Organisation „Roter Bambus“ versklavt, die auf der Insel mit chemischen Waffen experimentiert. Die Organisation schüttet auch eine gelbe Substanz ins Wasser, um Ebirah von Insel und Anlage fernzuhalten.

In einer Höhle finden die Freunde den im Tiefschlaf liegenden Godzilla. Ein Versuch, in die Fabrik der Terroristen einzubrechen und die versklavten Ureinwohner der Insel zu befreien, scheitert. Die Freunde verlegen ein langes Kabel zu Godzilla; wenig später schlägt ein Blitz in das Kabel ein und weckt Godzilla.

Mita kann die Sklaven zum Aufstand gegen den „Roten Bambus“ ermuntern und bringt sie auf die Idee, die gelbe Substanz gegen eine wirkungslose Substanz auszutauschen, um Ebirah gegen den „Roten Bambus“ kämpfen zu lassen. In der Zwischenzeit findet Ryota auch seinen Bruder Yata wieder.

Godzilla und Ebirah treffen aufeinander …

Was zu sagen wäre

Der Schurke trägt eine gemusterte Augenklappe. Die Helden verteilen sich auf den Kernigen, den intelligenten, den moralisch Integren sowie einen Spaßvogel. Eine Frau, die sie befreien konnten, kümmert sich auch unter Lebensgefahr um den richtigen Sitz ihres Haupthaars sowie um Schmuck.

Plakatmotiv: Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (1966)Der schräge Charme dieser Truppe ist, dass sie sich zum Beispiel in eine streng bewachte Atomanlage hinein schleichen und dabei grellgelbe Jacken tragen. Solche Grotesken gehören irgendwie dazu.

Die Handlung spielt zu 90 Prozent auf einer abgelegenen Insel, auf der es lediglich eine blitzende Atomanlage zu zertrampeln gilt. Es geht nicht um Bauschutt diesmal, sondern um Emotionen. Godzilla verknallt sich kurzzeitig in die entflohende Inselschönheit und beschützt sie vor übergroßen Aasvögeln.

Diese Godzilla-Geschichte gleicht einer Art Familienzusammenführung. Abgesehen von Ryota, der seinen Bruder sucht und findet, taucht erstmals die Riesenkrabbe Ebirah auf, der ein paar gruselige Großaufnahmen gewidmet werden und die mit ihren Scheren Baseball mit Felsen spielt; außerdem kehrt Mothra zurück, die fluffige Riesenmotte, die als Göttin verehrt wird.

Ebirah ist ein weiteres Monster für die Jungs im Publikum. Mothra hingegen erweitert seit Godzilla und die Urweltraupen (1964) den Godzilla-Kosmos. Neben Ghidora, dem dreiköpfigen Drachen aus der japanischen Mythologie, steht Mothra für Jahrtausende alte japanische Mythen; sie lebt auf einer entfernten Insel, wo sie von Priesterinnen versorgt und angebetet wird und schreitet ins Weltgeschehen nur ein, wenn sie die Ökologie bedroht sieht.

Auch Mothra ist zwar Produkt nuklearer Verseuchung. Aber neben der nuklearen Bedrohung, die Godzilla hervorbrachte, thematisieren die Toho-Studios mit Mothra Umweltverschmutzung und -zerstörung.

Warum die deutschen Filmtitel mit dem Frankenstein im Titel hausieren gehen, bleibt unklar, lässt sich am ehesten damit erklären, dass Godzilla – wie das Original – per Blitzeinschlag aufgeweckt wird.

Wertung: 4 von 8 D-Mark
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