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Plakatmotiv: McQ schlägt zu (1974)

Ordentlicher Polizeithriller
mit zu altem Hauptdarsteller

Titel McQ schlägt zu
(McQ)
Drehbuch Lawrence Roman
Regie John Sturges, USA 1974
Darsteller

John Wayne, Eddie Albert, Diana Muldaur, Colleen Dewhurst, Clu Gulager, David Huddleston, Julian Christopher, Al Lettieri, Julie Adams, Roger E. Mosley, William Bryant, Richard Kelton, Joe Tornatore, Dick Friel, Richard Eastham u.a.

Genre Action, Crime
Filmlänge 111 Minuten
Deutschlandstart
22. August 1974
Inhalt

Kurz vor Sonnenuntergang in Seattle ermordet der Polizist Detective Sgt. Stan Boyle zwei andere Polizisten. Kurz darauf wird er selbst von Unbekannten, in dessen Auftrag er offensichtlich gehandelt hat, ermordet.

Captain Ed Kosterman glaubt, der Mord geht auf das Konto von Terroristen. Also setzt er eine entsprechende Truppe ein, die gegen diese Terroristen vorgehen soll. Lon McQ hält jedoch den Drogendealer Manny Santiago für den Täter. Er ist hin- und hergerissen, da Boyle für ihn ein enger Freund gewesen war. Santiago indes plant einen aufwändigen Coup und hat dafür mehrere Killer engagiert.

Gegen die Anweisungen seiner Dienststelle unternimmt McQ illegale Alleingänge. Er tritt wütend und von der zunehmenden Korruption im Polizeiapparat frustriert vom Polizeidienst zurück. Der wütende Kosterman will McQ zwingen, endlich private Ermittlungen sein zu lassen. Der führt jedoch seine Ermittlungen weiter und erfährt, dass Santiago nicht für Boyles Tod verantwortlich war.

Plakatmotiv (US): McQNach der Ermordung einer Informantin und einem Anschlag auf sein Leben entdeckt er, wer wirklich hinter der Ermordung Boyles steckt, und am Strand von Seattle kommt es zum Showdown …

Was zu sagen wäre

Geschäfte machen immer nur die Großen. Polizisten kriegen statt dessen Orgelmusik zu hören.“ Das ist die Grundhaltung, die die Polizisten in diesem Film antreibt und die John Wayne in die Privatdetektei treibt – weg aus seinem pensionsabgesicherten Polizistendasein.

Die ganze Kaputtness der Gesellschaft in diesem Polizeifilm, der more of the same bietet, zeigt sich in einem Dialog von McQ mit Myra.

Ich werde Dir auch antworten. Mit Vergnügen sogar. Morgen früh. … Du hast behauptet, dass ich reizvoll aussehe. Das hast Du doch. Oder?
Myra … in Deinem Job. Da hast Du doch die Möglichkeit, so viele jüngere Männer kennenzulernen.
Ja, natürlich. Das Telefon läutet Tag und Nacht. Aber das interessiert mich nicht. Ich möchte Dich haben, Lon.

John Wayne , der diesen harten Hund spielt, ist zu Drehbeginn 67 Jahre alt – und die sieht man ihm auch an (Big Jake – 1971; Rio Lobo – 1970; Chisum – 1970; Die Unbesiegten – 1969; Der Marshal – 1969; Die grünen Teufel – 1968; El Dorado – 1967; Die vier Söhne der Katie Elder – 1965; Held der Arena – 1964; McLintock – 1963; Der längste Tag – 1962; Hatari! – 1962; Der Mann, der Liberty Valance erschoss – 1962; Das war der Wilde Westen – 1962; Die Comancheros – 1961; Land der 1000 Abenteuer – 1960; Alamo – 1960; Rio Bravo – 1959; Der letzte Befehl – 1959; Der schwarze Falke – 1956; Der See-Fuchs – 1955; Rio Grande – 1950; In letzter Sekunde – 1949; Der Teufelshauptmann – 1949; Red River – 1948; Die Freibeuterin – 1942; Ringo – 1939; Westwärts – 1935). Weder verströmt er noch jugendlichen Sexappeal, noch die behende Schnelligkeit, die man im Polizeiberuf braucht. In der Realität wäre er ja auch seit mindestens zwei Jahren pensioniert. In diesem Film aber quittiert er – vorzeitig – den Dienst, um eine Karriere als Privatdetektiv zu starten und junge Prostituierte zu verzaubern. Das stört sehr.

John Sturges hat einen ordentlichen Polizeithriller gedreht (Sinola – 1972; Eisstation Zebra – 1968; Die fünf Geächteten – 1967; 40 Wagen westwärts – 1965; Gesprengte Ketten – 1963; Die glorreichen Sieben – 1960; Wenn das Blut kocht – 1959; Der letzte Zug von Gun Hill – 1959; "Der alte Mann und das Meer" – 1958; "Stadt in Angst" – 1955). Er ist spannend, hat große Actionstunts, eine wunderbare Verfolgungsjagd mit Autos am Strand, sein Hauptdarsteller ist gewohnt knurrig – aber eben auch alt. Ein bisschen haucht da schon der Schmerz des Abschieds.

Wertung: 5 von 8 D-Mark
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