Buchcover: Diana Gabaldon - Ferne Ufer
Wuchtiger Schinken
Von Leere unterbrochen
Titel Ferne Ufer
(Voyager)
Autor Diana Gabaldon, USA 1994
aus dem Amerikanischen von Petra Hrabak, Rita Seuß, Barbara Steckhahn
Verlag Blanvalet
Ausgabe Taschenbuch, 1075 Seiten
Genre Abenteuer, Historie
Website dianagabaldon.com
Inhalt

Überzeugt, dass ihre große Liebe, der rothaarige Clanführer Jamie Fraser, in der blutigen Schlacht von Culloden gefallen ist, war Claire nach 20 Jahren nach Inverness zurückgekehrt, um ihrer Tochter Brianna die Wahrheit über deren Herkunft zu enthüllen. Im Inverness des Jahres 1968 erfährt sie, dass Jamie eventuell nicht auf dem Schlachtfeld gefallen ist und Claire tritt mit einem Fünkchen Hoffnung erneut die gefährliche Reise durch den magischen Steinkreis ins Schottland des 18. Jahrhunderts an.

Und tatsächlich findet sie Jamie – lebend! Aber ihre glühende Liebe bleibt nicht lange ungestört. Denn Jamie hat sein Ziel –Unabhängigkeit für Schottland – nicht aus den Augen verloren. Er wird wegen Hochverrats gesucht. So bleibt ihm nur die Flucht – vor königlichen Henkern, korrupten Richtern und eifersüchtigen Frauen. Und diese Flucht führt den ehrbaren Schotten und seine Frau schließlich bis nach Amerika …

Was zu sagen wäre
Ferne Ufer

Schinken Nr. 3, gelesen im Frühjahr 2002. Wurde Teil 1, Feuer und Stein, chronologisch erzählt, Teil 2, Die geliehene Zeit in Rückblenden, erzählt Diana Gabaldon den dritten Teil ihrer Saga auf zwei Zeitebenen. Während Claire, ihre Tochter Brianna und der Historiker Roger im Inverness des Jahres 1967 herauszufinden versuchen, was aus Jamie Fraser nach der Schlacht von Culloden geworden ist, erfahren wir in den Zwischenkapiteln, wie es Jamie tatsächlich ergangen ist und wohin ihn sein Schicksal nach Culloden verschlagen hat – zwischen den Seiten 200 und 240 wird er sogar nochmal Vater – sehr pikante Geschichte, aber in Gabaldons Augen vielleicht nötig, um mal wieder eine Sexszene unterbringen zu können, wenn schon Claire und Jamie 200 Jahre auseinander sind.

Wenn Claire endlich wieder in Jamies Armen liegt, bleibt auch Gabaldon im 18. Jahrhundert. Wir erleben, wie beide versuchen, ihren Faden wiederzufinden und aufzunehmen und dabei feststellen, dass sich beide verändert haben in diesen 20 Jahren. Wir lernen neue Menschen kennen, u.a. einen Chinesen und wir erleben einen zweiten schwulen Engländer, der sich vor Leidenschaft zu Jamie verzehrt (wir kennen ihn aus Teil 1 aus einer Episode, in der der Engländer mit jungen, naiven Jahren versucht, Jamie zu ermorden und der ihm statt dessen den Arm bricht) und später zu einem seiner besten Freunde (platonisch natürlich) wird.

Kurz: Wir erleben auf knapp 1.100 Seiten jede Menge Stoff, mal nett, mal spannend, mal überflüssig und damit einen Roman, der sich für einen verregneten Sonntag vor dem prasselnden Kamin eignet. Aber die Teile 4 + 5 werde ich dann wohl doch nicht mehr kaufen. Vorerst habe ich den Kanal von der Hausfrauenromantik voll.