IMDB
Kinoplakat: Flucht vom Planet der Affen

Ein Klassiker verkommt zur Serie

Titel Flucht vom Planet der Affen
(Escape from the Planet of the Apes)
Drehbuch Paul Dehn
mit Figuren erschaffen von Pierre Boulle
Regie Don Taylor, USA 1971
Darsteller

Roddy McDowall, Kim Hunter, Bradford Dillman, Natalie Trundy, Eric Braeden, Ricardo Montalban, William Windom, Sal Mineo, Albert Salmi, Jason Evers, John Randolph, Harry Lauter, M. Emmet Walsh, Roy Glenn, Peter Forster u.a.

Genre Science Fiction
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
12. August 1971
Inhalt

Die Erde stirbt in einer nuklearen Explosion. Dem intelligenten, der menschlichen Sprache mächtigen Schimpansenpaar Dr. Cornelius und Dr. Zira gelingt Minuten vorher mit einem notgelandeten US-Raumschiff die Flucht vom Planeten der Affen. Mit Taylors Raumschiff begeben sie sich auf eine Zeitreise und landen in der Gegenwart an der Küste von Los Angeles.

Die fremdartigen Affenwesen sind für die Presse und die breite Öffentlichkeit eine Sensation. Zunächst werden sie herzlich willkommen geheißen. Das ändert sich schlagartig, als bekannt wird, dass Dr. Zira Nachwuchs erwartet.

Regierung und Wissenschaft sehen den Fortbestand der Menschheit bedroht. Eine Verschwörung nimmt ihren Lauf …

Was zu sagen wäre

Sie konnten es nicht lassen. So zwingend, wie in der Affen-Serie der Mensch die Atombombe hatte einsetzen müssen, so zwingend mussten Arthur P. Jacobs und das 20th Century Fox-Studio den Affen-Franchise auspressen. Aber die Luft ist raus. Am Ende strecken die Menschen einen Affen mit einem Schuss in den Kehlkopf nieder, der daraufhin nicht mehr sprechen, nur noch krächzen kann – sie schießen ihn bildlich ins Glied zurück; das ist die einzige Szene, die wenigstens ein bisschen Gäsehaut erzeugt. „Escape from the Planet of the Apes“ dreht das Prinzip des Originals (1968) um – die Affen kommen auf die Erde, werden von Menschen als Wilde erkannt und erforscht und in die Flucht in eine feindliche Umgebung getrieben.

Das ist eine interessante Idee, bringt aber der Serie, den Affen und dem Zuschauer nichts bemerkenswert Neues; die ehemals satirische Social Fiction ist auf das Niveau einer TV-Serie degeneriert, in der nun der Mensch tut, was zwei Filme lang die Affen taten, nur etwas kaltblütiger.

Immerhin aber hat der amerikanische Präsident noch so viel Gewissen, seinem kalten Wissenschaftlichen Berater eine humanistische Diskussion abzuringen, wie weit der Mensch zu seinem eigenen Schutz gehen darf, wenn er eine Bedrohung in der fernen Zukunft vermutet, die er heute ausschließen könnte.

Den kalten Wissenschaftler, Dr. Otto Hasslein, wird gespielt von dem Deutschen Eric Braeden (in Kiel als Hans Gudegast geboren), der seine Karriere in Nazi-Rollen in diversen TV-Filmen- und Serien begann und dann in Colossus – the Forbin Project (1970) auffiel; später machte er Karriere in Daily Soaps.

„The Killers of today could become the Massmurderers of tomorrow.“
„In a democracy we do not shoot unarmed Suspects on site for a murderer in which their participation is still legally unproven!“

Hier eiert das Drehbuch etwas herum, um dem grausamen Spiel einen humanen Anstrich zu geben, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass die Umstände unmenschlich genug werden, um dem Drama eine Zukunft – und weitere Fortsetzungen zu geben. Aber „Flucht vom Planet der Affen“ ist nur noch irgendein Film, in dem Menschen in gut sitzenden Affenmasken vor Menschen in Uniformen weglaufen.

Wertung: 4 von 8 D-Mark
IMDB