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Plakatmotiv: Fluch der Karibik (2003)

Ein flotter Genuss
mit Chargen und Klischees

Titel Fluch der Karibik
(Pirates of the Caribbean)
Drehbuch Ted Elliott & Terry Rossio
Regie Gore Verbinski, USA 2003
Darsteller

Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Jonathan Pryce, Lee Arenberg, Mackenzie Crook, Damian O'Hare, Giles New, Angus Barnett, David Bailie, Isaac C. Singleton Jr., Kevin McNally  u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 143 Minuten
Deutschlandstart
2. September 2003
Inhalt

Jack Sparrow ist im Moment nicht vom Glück gesegnet. Der veritable Piraten-Kapitän hat kein Schiff. Dass er gerade die Tochter des Gouverneurs, Elizabeth Swann, vor dem Ertrinken gerettet hat, hilft ihm auch nicht weiter, denn eigentlich wollte Sparrow in Port Royal ein neues Schiff klauen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kommandant Norrington der eben geretteten Gouverneurstochter einen Antrag machen wollte und nun mit ansehen musste, wie Sparrow seine Verehrte kurzfristig zur Geisel erklärte.

Kurz: Sparrow sitzt im Gefängnis, als die von schwarzen Legenden umwobene "Black Pearl" Port Royal angreift, zu Kleinholz macht und die schöne Elizabeth entführt.

Fairerweise muss man sagen, dass die Piraten glauben, Will Turner zu entführen. Der allerdings ist erstens männlich, zweitens Schmied, drittens unsterblich und heimlich und aussichtsslos in Elizabeth verliebt, viertens ahnungsloser Abkömmling eines Piraten und fünftens meisterhafter Handhaber von Säbel, Degen und Florett.

Weil Will Turner sich nicht so recht auskennt auf dem Meer mit den Piraten und so, befreit er Jack Sparrow aus seinem Verlies. Gemeinsam kapern sie den Stolz der britischen Flotte und jagen die Black Pearl, deren Kapitän Sparrow einst gewesen ist, bis seine Mannschaft unter dem ersten Maat Barbossa meuterte. Sparrow will sein Schiff, Turner seine heimliche Liebe. Schiff und Mannschaft sind schnell gefunden. Auf der Insel der Toten, wo Barbossa nach der Meuterei damals einen riesigen Schatz fand, ihn an sich riss und seither mitsamt seiner Crew verflucht ist zu ewigem Leben als Teilzeitskelett, ewigem Hunger, ewigem Durst. Das Gegenmittel: Der Schatz muss vollständig wieder auf der Insel abgeliefert und das Blut Will Turners vergossen werden.

Es ist nicht verwunderlich, dass die Piraten sehr enttäuscht sind, als sich herausstellt, dass die schöne Frau an Bord nicht Will Turner ist und die Jagd also weitergehen muss. Derweil aber Sparrow und Turner die Piraten jagen und Norrington und seine Soldaten Sparrow, Turner, Barbossa und seine Elizabeth …

Was zu sagen wäre

Keira Knightley ist Elizabeth Swann in Prates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 (2003)Na also: Geht doch. Der Piratenfilm lebt. Jedenfalls für einen Sommer. Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski haben es geschafft, aus einer Disneyworld-Attraktion ein Abenteuerspektakel mit Witz und Charme zu fabrizieren. Nach den Piratenflops von Roman Polanski 1986 und Renny Harlin 1995 ist das eine Nachricht wert.

Die große Überraschung ist Johnny Depp. Die ehemalige Ikone der Grunge-Society chargiert mit Lust als abgehalfterter, etwas tuntiger Pirat und übertrifft damit alle Erwartungen. Orlando Bloom, den wir als Legolas aus der Herr der Ringe-Trilogie kennen, empfiehlt sich auffällig für Rollen abseits des Mythen beladenen Elfen. Keira Knightley als scharfzüngige, engelsgleiche, handfeste Elizabeth ist ein Traum in Tüll.

Zur Unterstützung treten an: Geoffrey Rush gewohnt souverän in der Rolle des üblen Barbossa und Jonathan Pryce (Ronin – 1998; James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie – 1997; Zeit der Unschuld – 1993; Glengarry Glen Ross – 1992; Brazil – 1995) entsprechend vergnüglich als väterlicher und etwas tapsiger Gouverneur.

Drumherum bietet Regisseur Gore Verbinski ("Ring" – 2002; Mexican – 2001; Mäusejagd – 1997) alles auf, was zum Piratenfilm gehört: Große Segelschiffe, Kanonendonner, gigantische Schätze auf geheimnisvollen Inseln (hier allerdings will der Schatz auf die Insel, die keiner kennt, zurückgebracht werden), furchtlose Helden, skrupellose Schurken und natürlich Tortuga, die legendäre Stadt der Piraten, in der es Frauen en masse gibt und immer auch einige Saufbolde, die für eine gute Piratenschiffsmannschaft herhalten.

Ein fröhlicher Spaß.

Wertung: 5 von 6 €uro
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