IMDB
Kinoplakat: Flesh Gordon

Ein Fantasy-Held rettet die Welt
mit vollem Körpereinsatz

Titel Flesh Gordon
(Flesh Gordon)
Drehbuch Michael Benveniste
Regie Michael Benveniste & Howard Ziehm, USA 1974
Darsteller Jason Williams, Suzanne Fields, Joseph Hudgins, William Dennis Hunt, Candy Samples, Mycle Brandy, Steve Grumette, Nora Wieternik, Lance Larsen, Hillary Summers, Leonard Goodman, Donald Lee Harris, Alexander, Alan Sinclair u.a.
Genre Komödie, Science-Fiction
Filmlänge 78 Minuten
Deutschlandstart
23. März 1975
Inhalt

Sexstrahlen bedrohen die Welt. Menschen fallen in gieriger Lust übereinander her – Wirtschaft und Gesellschaft werden in ihren Grundfesten erschüttert. Den Eishockeyspieler Flesh Gordon treffen sie an Bord einer Linienmaschine. Seine Sitznachbarin Dale fällt sofort über ihn her. Auch die Piloten – „Tower! Wir können vor Geilheit nicht mehr fliegen.” – halten nicht an sich, das Flugzeug stürzt ab, nur Flesh und Dale schaffen den Absprung. Am Boden treffen sie auf Dr. Flexi Jukoff, einen Freund von Fleshs Vater. Der hat ein „neues interstellares hydroverdichtetes Edelstahl rostfreies microteflon Nuklearbeschichtetes Draht-Raketenschiff” gebaut mit einem neuartigen Antrib, „dessen Prinzip auf der spiralförmigen Fortpflanzung sysnthetischer Stronzopartikel beruht”. Mit dem Schiff reisen Flesh, Dale und Jukoff ins All, um den Ursprung der Sexstrahlen zu finden und zu bekämpfen.

Sie landen auf dem Planeten Porn, wo sie von dem impotenten Imperator König Hodes gefangen genommen werden. In der Folge soll Flesh zu einem Lustsklaven abgerichtet, Dale zur lesbischen Amazone umerzogen und Jukofs wissenschaftliches Talent dem impotenten Kaiser zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe des homosezuellen Prinzen Precious, dem rechtmäßigen Erben von Porno, gelingt den helden die Flucht und die Rückkehr in den Palast. Hier wollen sie Hodes endgültig das Handwerk legen.

Aber erst müssen sie „am Scheusal” vorbei, einem einäugigen Monstrum, das Dale für sich gewinnen will …

Was zu sagen wäre

Das Model für das Raumschiff, das Professor Jukoff gebaut hat, stammt, wie er stolz verkündet, „aus dem Beate Uhse Katalog“ – er wird mit einem VW-Schlüssel gestartet. Der Professor heißt im Original eigentlich „Jerkoff“, was übersetzt „abspritzen“ bedeutet, der Held wird nicht mit „a“, sondern mit „e“ geschrieben – „Flesh“, wie „Fleisch“. Fleischeslust treibt den Film. Er ist eine wüste Orgie des schlechten Geschmacks, der schlechten Tricks und sinnbefreiter Handlung. Damit steht er in der Tradition so fragwürdiger Frühwerke der absurden Erotic-Fiction wie etwa Barbarella (1968).

Gerüchten zufolge sollte Flesh Gordon mal ein echter Hardcore Porno werden, der mit seinem Produktionsbudget von 500.000 US-Dollar der teuerste Porno aller Zeiten geworden wäre. Es soll dann aber Missverständnisse, Minderjährige am Set und sonstigen Ärger gegeben haben und nun gibt es diesen einzigartigen Softsex-Klamauk, der in seinem Produktionsjahr 1974 ein echtes Kind seiner Epoche war. Wolf-Dieter Roth hat die Entstehungsgeschichte 2005 bei heise.de beschrieben. Im längst angelaufenen 21. Jahrhundert wirkt der Film abgenutzt und ein wenig fragwürdig mit monstrosen Zyklopen, die blonden Frauen ihr Oberteil wegziehen und „Ich möchte Deine Titten“ sehen raunzen, mit „Penissaurussen“ und Herrschern, die sich mit „Euer Geilheit“ anreden und als „Erfinder der Sex-Bombe“ feiern lassen.

In den Flower-Power-70ies aber wurde „Flesh Gordon“ als Parodie auf Horror-, Sex- und andere Konsumunterhaltung verstanden und die schlechten Tricks sowie die nicht vorhandene Story als gelungenes Zitat auf die Flash-Gordon-Serie aus den 30er-Jahren. Er galt als Film zum damals populären „Make Love Not War“.

Wertung: 6 von 8 D-Mark
IMDB