Buchcover: Andreas Eschbach – Das Jesus Video
Einer der intelligenteren
Thriller der jüngeren Zeit
Titel Das Jesus Video
Autor Andreas Eschbach, Deutschland 1998
Verlag Bastei Lübbe
Ausgabe Taschenbuch, 651 Seiten
Genre Thriller
Website andreaseschbach.de
Inhalt

Stephen Foxx, Mitglied der New Yorker Explorer's Society, findet bei archäologischen Ausgrabungen in Israel in einem zweitausend Jahre alten Grab die Bedienungsanleitung einer Videokamera – einer Kamera zudem, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll. Es gibt nur eine Erklärung: Jemand muss versucht haben, Videoaufnahmen von Jesus Christus zu machen.

Der Tote im Grab wäre demnach ein Mann aus der Zukunft, der in die Vergangenheit reiste – und irgendwo in Israel wartet seine Kamera samt Aufnahmen in einem sicheren Versteck darauf, gefunden zu werden. Oder ist alles nur ein großangelegter Schwindel? Eine Jagd zwischen Archäologen, Vatikan, den Medien und Geheimdiensten beginnt …

Was zu sagen wäre
Das Jesus Video

Was für eine Story! Wie spannend Eschbach schreibt!! Wie intelligent Eschbach alle Fäden immer in der Hand hält! Deutschen Romanen stehe ich im allgemeinen so aufgeschlossen gegenüber, wie deutschen Filmen: Am besten finden sie in meinem Leben nicht statt. Der Thriller von Wolfgang Hohlbein, „Azrael“, der auf dem Cover als deutscher Stephen King gefeiert wird, war platt und uninspiriert erzählt (daher ist der Vergleich Eschbachs mit Hohlbein, den sich der Verlag auf dem Rückumschlag der Taschenbuchausgabe erlaubt, auch eher eine Gemeinheit); deutsche Filme sind entweder unwitzige Beziehungskomödien oder die innere Nabelschau eines verkannten Autorengenies. Der Film Das Experiment von Oliver Hirschbiegel (2001) war eine ähnliche Überraschung, wie dieser Roman von Andreas Eschbach.

Vielleicht könnte man 50 Seiten kürzen, wenn er sich zu lange bei israelischen Studenten aufhält, denen die Hauptfigur Dinge erzählt, die wir (Leser) nun schon wissen. Eschbach entwickelt seine auf dem Klappentext (s.o.) schwach zusammengefasste Story so zwingend logisch, verbunden durch Figuren, deren Zeichnung ausreicht, sich ein Bild zu machen, ohne abgelenkt zu werden, dass man es hier mit einem typischen Urlaubsschmöker zu tun hat: Man möchte nicht aufhören zu lesen.

Unter anderem baut er eine Theorie in seinen Roman ein, von der ich nicht weiß, ob sie seine eigene oder eine dokumentierte von Wissenschaftlern ist: Demnach waren bei der Kreuzigung Jesu ausschließlich Zeitreisende anwesend, inklusive Jesus selbst – alles Wissenschaftler, die mal wissen wollten, wie das war damals …

„Das Jesus Video“ ist spannend!!!