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Kinoplakat: Don Jon

… und die Moral von der Geschicht?
nimm Dir gleichaltrige Frauen nicht!

Titel Don Jon
(Don Jon)
Drehbuch Joseph Gordon-Levitt
Regie Joseph Gordon-Levitt, USA 2013
Darsteller

Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore, Tony Danza, Glenne Headly, Brie Larson, Rob Brown, Jeremy Luke, Paul Ben-Victor, Italia Ricci, Lindsey Broad, Amanda Perez, Sarah Dumont, Sloane Avery, Loanne Bishop, Anne Hathaway u.a.

Genre Drama
Filmlänge 90 Minuten
Deutschlandstart
14. November 2013
Inhalt

Jon Martello hat ein sehr geregeltes Leben. Alles was ihn interessiert, ist: sein Körper, sein Auto, seine Wohnung, seine Familie, seine Kirche, seine Kumpels, seine Aufrisse in den Clubs und seine Pornos. Und nur letztere verschaffen ihm Befriedigung.

Egal mit welchen fantastischen Frauen er vorher im Bett war – am Ende landet er immer wieder bei den Pornos. Stets unbefriedigt lernt er die wunderschöne Barbara kennen und glaubt, es mit ihr zu schaffen und zufrieden sein zu können. Doch die Sucht ist zu groß. Barbara macht ihnm eine Szene und verlässt ihn.

Dann lernt er Esther kennen. Sie ist deutlich älter als Jon und hat schon ein dramatisches Leben hinter sich …

Was zu sagen wäre

Und die Moral von der Geschicht: Vögel gleichaltrige Frauen nicht! Joseph Gordon-Levitt (Lincoln – 2012; Looper – 2012; Premium Rush – 2012; The Dark Knight Rises – 2012; Inception – 2010), der hier als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion auftritt, möchte uns etwas sagen. Zu durchsichtig strukturiert ist seine Erzählung, zu geblendet von seinen großen Vorbildern – die Montagetechnik von Darren Aronofskys „Requiem for a dream“ (2000) ist offensichtlich. Er klaut also Erzähltechniken, weil er ein Anliegen mitzuteilen hat.

Junge Frauen sind verwöhnte Schlampen

Eigentlich will er nur sagen: Frauen in meinem Alter sind scheiße, verwöhnt und treiben Dich zum Porno gucken. Wie ein Junkie hechelt sein Jon einen Porno nach dem anderen durch, erzählt stolz, dass er, nachdem Barbara ihn verlassen hat, es beim Porno gucken „elf mal geschafft hat“ und, dass er jederzeit damit aufhören kann. Aber erst, als die ältere Esther ihn unter ihre Fittiche nimmt, wird er ruhiger, entspannt sich, lässt sich fallen, vergisst die Pornos.

Da hatte ihm Barbara gerade noch hinterhergeworfen, dass Männer, die ihre Frauen lieben, eben „alles für sie tun würden“, aber eben nicht lügen und keine Pornos gucken. Jons Einwand, ob das nicht ein wenig einseitig gedacht wäre von Barabara, kontert die kühl, sich vor einem Porno einen runterzuholen, ohne den Nutten da drin was zu schulden, sei auch einseitig.

Beichtstuhlautomaten und unbeantwortete Fragen

Hui. Das ist philosophisch. Ist aber keine Antwort auf Jons Frage – was der aber nicht merkt und trotzdem glücklich wird. Er wird sogar in seiner wöchentlichen Beichte etwas respektloser, was den Beichtvaterautomaten, der da offenbar im Beichtstuhl sitzt, dennoch nur „zehn Ave Maria“ entlockt.

Grundsätzlich ist das, was Gordon-Levitt erzählen will, die Sinnlosigkeit juveniler Vögelei und die Unfähigkeit der Menschen, heute noch eine normale Beziehung zueinander aufzubauen, weshalb es wieder reiferer Damen bedarf, ja interessant. Aber er verliert sich in filmischem Schnickschnack und denkt seine Geschichte nicht zu Ende. „Don Jon“ ist ein interessanter Debattenbeitrag, aber kein guter Film.

Scarlett Johansson etabliert sich wandlungsfähig

Aber Scarlett Johansson gibt als Barbara eine sehr solide Vorstellung einer blonden Schlampe mit French Nails. Wieder beweist Johansson, dass sie was drauf hat, wie wandlungsfähig sie ist (Hitchcock – 2012; The Avengers – 2012; Wir kaufen einen Zoo – 2011; Iron Man 2 – 2010; Vicky Cristina Barcelona – 2008; Die Schwester der Königin – 2008; Nanny Diaries – 2007; Prestige - Die Meister der Magie – 2006; Black Dahlia – 2006; Scoop - Der Knüller – 2006; Die Insel 2005; Match Point – 2005; "Reine Chefsache" – 2004; Lovesong für Bobby Long – 2004; Das Mädchen mit dem Perlenohrring – 2003; Lost in Translation – 2003; Arac Attack – 2002; Ghost World – 2001; The Man Who Wasn't There – 2001; Der Pferdeflüsterer – 1998).

Wertung: 4 von 8 €uro
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