Im Jahr 1991 scheitert der Putschversuch am russischen Präsidenten Gorbatschow. Die Putschisten werden verhaftet. Marschall Kazov, der Anführer, entzieht sich seiner Verhaftung durch Staatsanwalt Petrov, indem er seine Frau und sich erschießt. Sein Sohn Oleg muss dies hilflos mit ansehen.
18 Jahre später ist Petrov Präsident der Russischen Föderation. Auf seinen Wunsch hin tritt das US-amerikanische Pop-Sternchen Venus in Moskau auf. Petrov besucht dieses Konzert mit seinen beiden Töchtern. Während des Konzerts stürmen Terroristen den Saal, schießen wahllos in die Menge und nehmen den Präsidenten, seine Töchter und Venus als Geiseln. Der Anführer der Terroristen ist Oleg Kazov. Zunächst täuscht er die angerückten Sicherheitskräfte mit einer Lösegeldforderung über sein wahres Motiv, der Rache an Petrov.
Joe, der Drummer der Vorband von Venus, entkommt den Terroristen, da er sich zum Kiffen auf die Toilette zurückgezogen hatte. Während er einen Fluchtweg sucht, wird er Zeuge der Vorbereitung der Hinrichtung zweier Leibwächter des Präsidenten. Er greift ein …
Tihi … und irgendwann stellt sich auch wirklich heraus, dass Joe, der Drummer, der zum Kiffen auf die Toilette geht, in einem früheren Leben mal sowas wie ein Special-Forces-Mann gewesen sein muss. Wäre auch schade: ein Dolph-Lundgren-Film, in dem der sympathische Muskelberg nur ein Schlagzeuger und charismatischer Althippie wäre, dessen Allerweltsnamen immer alle gleich wieder vergessen – „Ich heiße Joe.“
Angeblich hatte Lundgren die Idee für seinen Film, als Madonna ein Konzert für Präsident Putin gab. Das mag so sein. Das Ergebnis ist ein ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnittenes Actionflic im 80er-Jahre-Look mit ein paar Abschweifungen, die den Film etwas längich machen, aber erst dadurch die abendfüllende Spielfilmlänge zustande kommt. Ein bisschen erklärende Handlung für Barbarei muss ja schon sein. 1995 gab es mal einen ähnlichen Film mit Jean-Claude van Damme in der Lundgren-Rolle und Powers Booth als der Oberschurke. Der hieß "Sudden Death", und handelte von Terrosristen, die ein Eishockeystadion mit dem US-Vizepräsidenten darin besetzten und Forderungen stellten. Der Film von Peter Hyams war ein schlechter Abklatsch von Die Hard, mit dem John McTiernan 1988 das Actionkino revolutionierte. "Sudden Death" war "Stirb Langsam" ohne Witz, ohne Spannung, ohne Bruce Willis. Dolph Lundgrens "Command Performance" verhält sich zu "Sudden Death", wie "Sudden Death" zu "Stirb Langsam". Macht ihm aber nichts: Lundgren beweist, dass man mit voll aufgedrehter Bassgitarre fast soviel ausrichten kann, wie mit einer – „HoHoHo“ – Maschinenpistole.
Offensichtlich amüsiert sich Lundgren prächtig in der Rolle des alternden Hippies mit Joint im Mundwinkel („Wie heißen Sie nochmal?“ „Joe.“), der Terroristen mit dem Drumstick erledigt und dem die Libido junger Mädchen immer noch zufliegt, ohne dass dafür besonders charmanter Dialog notwenig wäre „Du bist da draußen ganz schön heftig abgerockt für so'n alten Sack!“, sagt die knapp bekleidete Sängerin Venus. „Ich versuche nur, mit Dir mitzuhalten.“ „Coole Tatoos.“ „Finde ich auch.“ – smileyzwinker – „Seh'n wir uns auf der Party?“ „Na klar. Warum nicht?“ „Ach, übrigens … was soll CMF (auf dem Tatoo) eigentlich heißen?“ „Cheap Motherfucker.“ Nun, solche Filme eifern nicht um Drehbuchpreise.
Ein schlechter Film, Amüsement für eine späte, alkoholisierte Donnerstagnacht mit Retrocharme.