Maggie, eine preisgekrönte Show-Kuh, verliert ihre Farm. Sie wird zu der Farm einer alten Dame, Pearl, gebracht, wo sie von nun an leben soll. Auf der Farm, Patch of Heaven, herrscht Friede und Harmonie.
Dort trifft Maggie auf Mrs. Caloway, eine überkorrekte und anständige Kuh, und Grace, die mit ihrer lebensfrohen Art Maggie gerne auf ihrer Farm willkommen heißt. Pearl, die freundliche, alte Besitzerin der Farm, hält ihre Tiere mit Liebe, Güte und Respekt. Sie ist ein paar Monate mit der Hypothekenabzahlung hinterher und droht ihre Farm bei einer Zwangsversteigerung zu verlieren.
Der Sheriff Sam legt Pearl nahe, eine ihrer Kühe zu verkaufen, um die Farm zu behalten, doch davon will Pearl nichts hören. Maggie denkt sich einen eigenen Plan aus, um die Farm retten zu können. Die Schulden der Farm belaufen sich auf 750 Dollar. Dies ist zufällig genau die Summe des Kopfgeldes für den skrupellosen Viehdieb Alameda Slim, der verantwortlich dafür ist, was mit Maggies alter Farm geschehen ist.
Zum Ende ihrer Ära lassen es die Disneyleute ordentlich krachen und Fünfe gerade sein. Die Studios haben kürzlich erklärt, „Home on the Range“ werde ihr letzter klassisch animierten Zeichentrickfilm sein. Was soll man also noch beweisen?
Die Zeichner überlassen den Pixlern das Feld
Sie haben in diesem Genre alles erreicht, was es zu erreichen gibt, besser, als die Künstler von Disney es gemacht haben, geht nicht – es sei denn, man lässt die Computer ran. Das haben sie künftig vor in Burbank. Die Walt-Disney-Studios mussten erkennen, dass da ein neuer Player ist, der ihnen Rang und Form abläuft: Die Pixar Animation Studios mit ihren Toy Storys, Clownfischen und Unglaublichen. Das haben die Disneys künftig auch vor. Computeranimationen hat es in den Classics der vergangenen Jahre vereinzelt immer wieder gegeben, aber ab sofort, sagt Disney, werde man sich ausschließlich auf komplett computeranimierte Filme konzentrieren und die meisten Zeichentrickstudios schließen.
Damit beendet „Home on the Range“ eine Ära. Und wie? Ohne Paukenschlag, dafür übermütig, witzig und mit einer Verbeugung vor dem Western – dem ältesten Genre Hollywoods. Bemerkenswert ist der Film, wenn man ihn mit dem anderen Film aus der US-Epoche, Pocahontas, vergleicht – sozusagen die Indiander zu den vorliegenden Cowboys. War jener mystisch, elegisch, elegant, geradezu über-respektvoll gegenüber den Ureinwohnern, sind die vorliegenden Cowboys und Tiere sympathische Knallchargen, die ihre Abenteuer vor allem mit Glück meistern – oder weil die anderen noch doofer sind.
Kühe, Punchlines und der Wert der Freundschaft
Können Kühe komisch sein? Ja, eindeutig! Wie immer geht es auch hier um Freundschaft, die unabdingbar ist, wenn Du es schaffen willst, um Vertrauen, Verrat und die Herzensgüte des einfachen Menschen/Tieres – mit einem Büschel Gras im Maul sind hier alle zufrieden und glücklich – bis auf den Schurken im Stück natürlich. Dieser Alameda Slim kommt mit wenigen Strichen aus, ist kein Dämon, wie so manche Stiefmutter oder Pelzjägerin aus dem Hause Disney, sondern einfach Geldgierig.
Zusammen gehalten wird das von Punchlines, drei wunderbaren Kühen, von denen eine, Grace, die großartige Dame Judy Dench interpretiert, einem eitlen Hengst und diversem Kleinvieh, denen allerlei Punchlines in den Mund gelegt werden. Ein netter Spaß, mit hohem Tempo, wenig Tiefe und mit einer Träne zum Abschied.
Dem Film war kein Kassenerfolg beschieden. Seine Produktion hat um die 100 Millionen Dollar gekostet. Aber weltweit eingespielt hat er nur 104 Millionen Dollar. Das Zielpublikum für Animationsfilme ist offenbar zu Pixar weiter gezogen.
Kinoproduktionen aus der Reihe "Disneys Meisterwerke" ("Disney‘s Classics")
- Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
- Pinocchio (1940)
- Fantasia (1940)
- Dumbo (1941)
- Bambi (1942)
- Saludos Amigos (1943)
- Drei Caballeros (1944)
- Make Mine Music (1946)
- Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947)
- Musik, Tanz und Rhythmus (1948)
- Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949)
- Cinderella (1950)
- Alice im Wunderland (1951)
- Peter Pan (1953)
- Susi und Strolch (1955)
- Dornröschen (1959)
- 101 Dalmatiner (1961)
- Die Hexe und der Zauberer (1963)
- Das Dschungelbuch (1967)
- Aristocats (1970)
- Robin Hood (1973)
- Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977)
- Bernard und Bianca – Die Mäusepolizei (1977)
- Cap und Capper (1981)
- Taran und der Zauberkessel (1985)
- Basil, der große Mäusedetektiv (1986)
- Oliver & Co. (1988)
- Arielle, die Meerjungfrau (1989)
- Bernard und Bianca im Känguruland (1990)
- Die Schöne und das Biest (1991)
- Aladdin (1992)
- Der König der Löwen (1994)
- Pocahontas (1995)
- Der Glöckner von Notre Dame (1996)
- Hercules (1997)
- Mulan (1998)
- Tarzan (1999)
- Fantasia 2000 (1999)
- Dinosaurier (2000)
- Ein Königreich für ein Lama (2000)
- Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001)
- Lilo & Stitch (2002)
- Der Schatzplanet (2002)
- Bärenbrüder (2003)
- Die Kühe sind los (2004)
- Himmel und Huhn (2005)
- Triff die Robinsons (2007)
- Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008)
- Küss den Frosch (2009)
- Rapunzel – Neu verföhnt (2010)
- Winnie Puuh (2011)
- Ralph reichts (2012)
- Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013)
- Baymax – Riesiges Robowabohu (2014)
- Zoomania (2016)
- Vaiana – Das Paradies hat einen Haken (2016)
- Chaos im Netz (2018)
- Die Eiskönigin II (2019)
- Raya und der letzte Drache (2021)
- Encanto (2021)
- Strange World (2022)