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Kinoplakat: Die Croods
Buntes Gag-Feuerwerk
mit zauberhaften Figuren
Titel Die Croods
(The Croods)
Drehbuch Chris Sanders + Kirk De Micco + John Cleese
Regie Kirk De Micco & Chris Sanders, USA 2013
Darsteller Nicolas Cage, Uwe Ochsenknecht, Ryan Reynolds, Kostja Ullmann, Emma Stone, Janin Reinhardt, Catherine Keener, Arianne Borbach, Clark Duke, Christian Zeiger, Cloris Leachman, Luise Lunow u.a.
Genre Animation
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
21. März 2013
Inhalt

Die Steinzeit. Saurier. Vulkanausbrüche. Riesige Insekten. Höhlenmenschen. Die Croods sind Höhlenmenschen. Und sie leben nur deshalb noch, weil Grug, das umsichtige Familienoberhaupt, der Familie Tag für Tag einbläut: „Neu ist gefährlich!” und „Habe niemals nicht Angst vor etwas!”. Zumindest glaubt Grug, dass die Familie nur deshalb noch lebt. Für Grug besteht Leben aus Über-leben: „Wer hat gesagt, das Überleben Spaß macht?” Die Croods leben – irgendwie folgerichtig – hinter einem schweren Stein in einer dunklen Höhle. Einzige Abwechslung bieten Papas Geschichten, die er dauernd erzählt und seine Malereien an den Wänden – und alle paar Tage die Jagd nach Nahrung.

Das Leben ist … eintönig. Und Eep, Grugs Tochter, mag nicht mehr. Sie ist neugierig, will was sehen von … naja, wir heute würden sagen „der Welt”, aber von der hat Eep ja nun noch keine Ahnung. Bis Guy auftaucht, der gleich vom „Ende der Welt” erzählt. Und richtig: Die Croods bekommen ein großes Problem. Wir heute fassen dieses Problem unter dem Begriff der Kontinentaldrift zusammen. Aber anders, als in heutigen animierten 3D-Grafiken war diese Kontinentaldrift keine Sache von ein paar Sekunden. Sie war … nun, sie dauerte länger. Und war von vielen Gefahren begleitet.

Die Erde bebt und verändert sich und die Höhle der Croods stürzt ein. Grug und seine Familie müssen alles zurücklassen, was sie bisher kennen. Zum Glück hat Guy ein paar hilfreiche Ideen, mit denen er der Familie hilft, während sie sich gemeinsam eine neue Heimat suchen. Guys Schwärmen von der Zukunft und seine originellen Einflüsse stören Grug, der sich an der Vergangenheit orientiert. Grug fällt es schwer, die Führungsrolle abzugeben …

Was zu sagen wäre

Ein Film wie die alten Bugs-Bunny-stürzt-vom-Felsen-endlos-Richtung-Boden-und-hinterlässt-dort-ein-tiefes-Loch-Trickfilme, nur in moderner Computeranimations-Optik und in 3D. Zum Glück haben Höhlenmenschen noch eine nahezu unzerstörbare Lederhaut; andernfalls könnten Kinder auf die Frage stoßen, wie die denn all die Abenteuer überleben können. Apropos „Kinder”: Schön, dass die Helden dieses Films allesamt keine Model-Typen sind – sie sind grobschlächtig, breithüftig oder alt. Und siehe … es stört überhaupt nicht.

Kinoplakat: Die Croods

Gags am laufenden Band

Der Film spult Gags am laufenden Band ab. Nicht jeder zündet. Aber im – naheliegenden – Vergleich etwa zu Ice Age 4, bei dem ebenfalls die Kontinentaldrift einsetzt, hat dieser hier mehr Pepp. Wahrscheinlich stürzt nicht zufällig ausgerechnet ein großes Mammut in eine aufbrechende Erdspalte.

Die Croods ist ein Trickfilm, von dem ich nicht erwarte, dass er mir das dramatische Leben stammelnder Höhlenmenschen realistisch karg erzählt. Er soll unterhalten und bei der Inflation von Trickfilmen in den Kinos und den mittelmäßigen Enttäuschungen der vergangenen Monate auf diesem Gebiet ist dieser hier doppelt überraschend: Erstens besser als Hotel Transilvanien (2012) und Hüter des Lichts (2012). Zweitens un-glaub-lich komisch!!

Mais zu Popcorn zu Feuerwerk

Offenbar haben sich die Macher ein paar Tage zurückgezogen, ein paar gute Flaschen Wein geöffnet und sich überlegt, was witzig ist und zur Situation passt. Die großen in der blühenden Landschaft herumstehenden Maiskolben fallen nicht weiter auf in dem bunten Blätterwald, aber als sie verbrennen und folgerichtig zu PopCorn aufplatzen und damit ein gigantisches Feuerwerk an den Himmel zaubern, ist das fabelhaft. Land und Meer sind noch nicht geteilt. Also laufen Wale über Land und werden mit Höhlen verwechselt. Und die schönen bunten in Massen auftretenden kleinen Vögel entpuppen sich als fliegende Urahnen der Piranhas, die nicht nur für schöne Bilder herhalten, sondern auch entscheidend – und nicht ganz freiwillig – bei der letzten Rettung mitarbeiten. auch das gefällt mir: Papa Grug wird alle in den vergangenen 80 Minuten gemachten Erfahrungen mit dieser fürchterlichen Welt draußen vor der Höhle in die Rettung der Familie umsetzen.

Und ganz nebenbei erfindet er den ersten Fotoapparat, macht das erste Selbstauslöserfoto und die solchen Trickfilmen innewohnende unerlässliche Erfahrung, dass Familie und Vertrauen doch das Beste sind. Okay, das wäre eigentlich kitschig, ist aber so schön verpackt, dass das gar nicht stört. Es ist ja Kino. Trickfilm-Kino noch dazu. Trickfilm darf das.

Wertung: 7 von 7 €uro
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