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Plakatmotiv: Der letzte Action Held (1993)

Zwei Action-Ikonen nehmen
die Action-Welt auseinander

Titel Der letzte Action Held
(Last Action Hero)
Drehbuch Zak Penn & Adam Leff & Shane Black & David Arnott
Regie John McTiernan, USA 1993
Darsteller

Arnold Schwarzenegger, F. Murray Abraham, Austin O'Brien, Art Carney, Charles Dance, Frank McRae, Tom Noona, Robert Prosyk, Anthony Quinn, Mercedes Ruehl, Ian McKellen, Professor Toru Tanaka, Joan Plowrigh, Jason Kelly, Noah Emmerich, Tina Turner, Billy D. Luca, Ryan Todd u.a.

Genre Action
Filmlänge 130 Minuten
Deutschlandstart
7. Oktober 1993
Inhalt

Danny Madigan, 11 Jahre alt, verbringt jede freie Minute im Kino – am liebsten bei den Abenteuern seines Action-Helden Jack Slater. Zum Start des vierten und neuesten Jack-Slater-Films bekommt Danny von seinem Freund Nick, einem alten Filmvorführer, eine magische Eintrittskarte. Diese Karte schleudert den jungen Danny mitten hinein in die Leinwand-Action seines Helden Slater.

Zwischen Explosionen, Helden-Sprüchen und herumpfeifenden Kugeln hat Danny alle Hände voll zu tun, seinem Idol Slater klarzumachen, dass er und seine Welt nur ein Kunstprodukt sind. Das kapiert der Action-Held aber erst, als es dem bösen Filmschurken Benedict gelingt, mittels der Eintrittskarte in unsere Real-Welt zu entkommen.

Jetzt ist das Chaos perfekt …

Was zu sagen wäre

Der Titel war quasi Programm: "Last Action Hero" war an der Kinokasse kein Erfolg beschieden, wurde der erste Flop für Arnold Schwarzenegger, seit er ganz oben stand. Das lag zum einen daran, dass parallel zu diesem Film der Spielberg-Hit Jurassic Park in die Kinos kam (es gibt in "Last Action Hero" denn auch gleich eine Dinosaurier-Zitat-Szene). Vor allem aber muss wohl das Schwarzenegger-Publikum arg verstört reagiert haben: Schwarzenegger, der Action-Held der 80er Jahre, nahm sich und seine Mythen (Total Recall – Die totale Erinnerung – 1990; "Red Heat" – 1988; Running Man – 1987; Predator – 1987; Der City Hai – 1986; Das Phantom Kommando – 1985; Der Terminator – 1984) hier selbst auseinander. Das macht den Film nochmal sehenswerter, für hartgesottene Schwarzenegger-Fans aber schwierig.

Die Story erinnert an Woody Allens "The Purple Rose of Cairo" und zieht ihren Reiz aus den Gegensätzen Kinoklischee gegen Realitätsklischee – mit einer Eiswaffel kann jemand im Actionfilm so wenig erschlagen werden, wie man auf unserer Seite geräuschvoll auf offener Straße jemanden erschießen kann, ohne irgendeine nachbarschaftliche Reaktion. Aber im Last-Action-Hero-Film erzielt genau das die Wirkung. Dass Stirb-Langsam-Regisseur John McTiernan Regie führt, der die Absurdität des Actionkinos in neue Höhen geschraubt hat, ist bemerkenswert und dass Schwarzenegger tatkräftig beim Demolieren der schönen heilen Actionwelt hilft, ebenso.

Die ganze Wahrheit ist vielleicht, dass Shane Black es einfach leid war: Der Drehbuchautor so vieler Actionfilme (Lethal Weapon – 1987) konnte seine eigenen Klischees nicht mehr sehen, setzte sich mit einem Whisky an seinen Schreibtisch und schrieb …

Als besonderer Clou tauchen in dem Film zahlreiche Stars in Cameorollen auf, unter anderem Tina Turner, Sharon Stone, Humphrey Bogart(!), und Frank McRae spielt Police-Lieutenant Dekker als Lookalike des hysterischen Starsky-&-Hutch-TV-Serien-Captains Harold Dobey, den Bernie Hamilton zu einer Ikone der 70er-Jahre-Serien-TV machte. Aber es half nichts und wieder bewies sich die Kino-Regel Filme über Filme finden kein breites Publikum! Ich nehme an, dass das zahlende Massenpublikum sich lieber von lustigen Gen-Experimenten, die in Dinosauriern münden, breit schlagen lassen, als sich zeigen zu lassen, dass die coole Actionwelt, die der Kunstlederjackenträger hinter seiner verspiegelten oder aber sehr dunklen Pilotenbrille in den Vororten der Welt zu imitieren suchte, so gar nicht existiert.

Ein großer Film!

Wertung: 9 von 10 D-Mark
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