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Plakatmotiv: Johnny English – Man lebt nur dreimal (2018)

Eine elegante Komödie mit
Slapstick vom alten Schlag

Titel Johnny English – Man lebt nur dreimal
(Johnny English Strikes Again)
Drehbuch William Davies
Regie David Kerr, UK, Frankreich, USA 2018
Darsteller Rowan Atkinson, Ben Miller, Olga Kurylenko, Jake Lacy, Emma Thompson, Adam James, Matthew Beard, Vicki Pepperdine, Pippa Bennett-Warner, Miranda Hennessy, Irena Tyshyna, Roger Barclay, Pauline McLynn, David Mumeni, Charles Dance, Michael Gambon, Edward Fox u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 89 Minuten
Deutschlandstart
18. Oktober 2018
Inhalt

Johnny English arbeitet mittlerweile nicht mehr als Geheimagent, sondern als Lehrer. Doch als ein mysteriöser Hacker sämtliche britischen Spione enttarnt, bleibt dem Geheimdienst nichts anderes übrig, als English zu reaktivieren und auf eine gefährliche Mission zu schicken, obwohl dieser bisher jeden seiner Aufträge verbockte.

English ist der einzige Undercover-Agent, der kein Opfer des Hackangriffs geworden ist – einfach weil English keinen Plan von der Digitalisierung und damit auch nicht von Smartphones oder Computern hat.

Nun stolpert der Spion also mit seinen gnadenlos veralten Methoden und seiner trotteligen Art von einer Pleite zur nächsten, bleibt dennoch die letzte Hoffnung der britischen Premierministerin und trifft die verführerische Ophelia …

Was zu sagen wäre

Wenn Du einen ergebenen Partner hast, kann Dir nichts passieren. Okay: Du kannst vor den Augen der Welt mit einer Ritterüstung über die Treppen eines schottischen Castles rutschen. Du kannst, um ein inkriminiertes Handy vom Tisch zu stibitzen, aus versehen französische Luxusrestaurants in Brand setzen. Dir kann bei einer Verfolgungsjagd der Sprit ausgehen („So ein Aston Martin braucht ja überraschend wenig Benzin.“) und natürlich kannst Du versehentlich eine alte Lady im Rollstuhl rückwärts in den fließenden Londoner Straßenverkehr schubsen. Aber solange du einen Partner wie Jeremy Bough an Deiner Seite hast, der Dich rückhaltlos bewundert, solange kann Dir nicht wirklich etwas passieren, was nicht mit Bewunderung und Ergebenheit quittiert würde.

Plakatmotiv: Johnny English – Man lebt nur dreimal (2018)Erfahrene Komödianten haben immer einen Sidekick, der im jeweiligen Metier seriöser, cleverer, normaler ist. Rowan Atkinson hat sich die Hilfevon Ben Miller gesichert, der wieder ein großartiger Bough ist, der tatsächlich alles besser weiß, besser kann, nur nicht selber macht, sondern der Humor-Regel folgend, dem Chef die Action überlässt. Davon haben wir im Trailer schon einiges gesehen, aber die Szene mit der Holobrille auf der Nase, die Johnny English unter anderem dazu bringt, einen Touristenguide in einem Doppeldeckerbus zu attackieren (siehe: Trailer), ist in ganzer Länger, in der dann auch die Rollstuhl-Lady zum Einsatz kommt, um ein Vielfaches besser.

Wie überhaupt diese Klamotte überraschend sanft ihren Slapstick ausbreitet. Über allem liegt stets der elegante nach frischem Leder duftende Bond-Duft der großen schönen First-Class-World. In der dann zuverlässig Chaos ausbricht. Was schief gehen kann, geht schief. Aber der Chaot hat am Ende stets alles, was er braucht. Solche Szenen erinnern an die Pink Panther-Filme, in denen Peter Sellers unscheinbar und subtil kleine Katastrophen auslöst.

Einmal will er sich an einer eleganten Hotelbar, an der er mit dem ehemaligen Daniel-Craig-Bondgirl Olga Kurylenko sitzt, eine Olive in den Mund werfen; das geht natürlich daneben, die Olive landet irgendwo und vier Sekunden später wissen wir auch, wo, im unscharfen Hintergund rutscht ein Kellner auf ihr aus. Wenn er einen exotischen Drink bestellt, ist das ein „London Lemming“: „Gin, Wodka, Armagnac, Sherry und ein bisschen geriebener Parmesan.

Rowan Atkinson hat auf seiner Pressetour zu diesem Film erklärt, er werde keine weiteren Filme mit dem Agenten. Er habe in 15 Jahren drei Filme mit ihm gedreht. Jetzt werde er, Atkinson, zu alt, um halbwegs glaubhaft noch einen Außendienstagenten zu spielen. Wohl eine kluge Entscheidung. Denn der auf physischen Witz setzende Atkinson, der hier auf einen High-Tech-Smartie mit trifft, der mit Smartphone und Tablet schießt, wäre in der digitalen Comedywelt in der Tat verkehrt.

Wertung: 5 von 8 €uro
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