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Plakatmotiv: Dämon – Trau keiner Seele (1998)

Durchschnitts-Thriller
mit wenig Überraschung

Titel Dämon – Trau keiner Seele
(Fallen)
Drehbuch Nicholas Kazan
Regie Gregory Hoblit, USA 1998
Darsteller

Denzel Washington, John Goodman, Donald Sutherland, Embeth Davidtz, James Gandolfini, Elias Koteas, Gabriel Casseus, Michael J. Pagan, Robert Joy, Frank Medrano u.a.

Genre Thriller
Filmlänge 124 Minuten
Deutschlandstart
26. März 1998
Inhalt

Die Jagd hatte lange genug gedauert. Jetzt hat Detective Hobbes den Serienkiller endlich zur Strecke gebracht. In der Gaskammer wird Hobbes Zeuge der Hinrichtung. Der Delinquent stirbt und lacht schallend. Der Polizist schließt das Kapitel – mit Ekel. Der Hingerichtete aber lebt.

Zumindest sein böser Geist. Im Moment des Todes war er aus dem Gastkörper in einen anderen Körper übergegangen. Er mordet weiter. Hobbes steht vor einem Rätsel: Er hat keine Ahnung, dass der Urdämon Azazel ein Katz-und-Maus-Spiel mit ihm spielt …

Was zu sagen wäre

Ein Cop hat einen Verdacht, der so abstrus ist, dass er ihn für sich behalten möchte. Sowohl der kumpelhafte Partner als auch der väterliche Vorgesetzte sind Personen, denen unser Held trauen möchte. Wir folgen also Denzel Washingtons Cop durch diesen Film, in dem ein unsichtbarer Dämon die Schurkenrolle innehat. Darin unterscheidet sich dieser Cop-Thriller von anderen Cop-Thrillern, bleibt darüberhinaus aber blass. Kinoplakat (US): Fallen Außer ein paar spannungsfördernden Momenten bei der ein oder anderen Verfolgung bringt der unsichtbare Dämon, dessen Blick durch saturierte Farben gekennzeichnet ist, bei denen jemand volle Kontraste eingedreht hat, nichts, was nicht auch ein raffinierter Serienkiller könnte. Denn einen solchen jagen die Cops natürlich. Serienkiller sind im 90er-Jahre-Kino, was Naturkatastrophen im 70er-Kino waren.

Spannend ist dieser Film von Gregory Hoblit (Zwielicht – 1996) nicht, weil wir im Kinosessel wissen, dass Detektive Hobbes realistisch keine Chance hat gegen einen übernatürlichen Serienkiller, der bei Körperkontakt seinen Wirt wechseln, Beweise fälschen und perfide morden kann. Und den man sogar töten kann, wie sich aus alten Schriften erschließt; ohne Wirtskörper bleiben dem Dämon nur wenige Augenblicke Zeit, bevor er stirbt. Von diesem Moment ist die Dämonthematik erledigt, steuert der Film auf einen ganz klassischen Showdown zu. Dieser surreale Geist scheint Ausgeburt eines Autorenkopfes zu sein, der für seinen Krimi halt mal einen speziellen Killer haben wollte. Irgendeine fantastische Geschichte steckt hinter dem Dämon nämlich nicht – der Film beschreibt da eine Art Banalität des Bösen.

Die Krimi-Geschichte als solche ist überschaubar. Da ist ein Serienkiller hingerichtet worden und in der Folge geschehen Morde, die dem Modus Operandi des Serienkillers folgen. Und die Hauptfigur des Cop gerät unter Verdacht, weil es da einen Dämon gibt, der sich, warum auch immer, an unserem Hauptdarsteller-Cop rächen will. So richtig einen Grund für dämonisches Handeln findet das Drehbuch nicht. Entsprechend schwer tut sich Denzel Washington ("Rendezvous mit einem Engel” – 1996; Mut zur Wahrheit – 1996; Crimson Tide – 1995; Teufel in Blau – 1995; Die Akte – 1993; Philadelphia – 1993; Viel Lärm um nichts – 1993; "Malcolm X" – 1992; Ricochet – Der Aufprall – 1991), seinem Detective Hobbes Konturen zu geben. Ratlos stolpert er durch die Stadt und findet Informationen bei einer einsamen Frau, deren Vater einst offenbar ebenfalls von einem Dämon matraitiert worden war. Die kennt sich aus in Engelkunde und liefert rationale Erklärungen für das Fantastische. Kurzfassung: Es handelt sich um gefallene Engel ohne Körper, die einen Wirt brauchen und in dem dann halt Böses tun.

Ein bisschen Copmovie. Ein bisschen übernatürlicher Horror. Dazwischen ein Thriller, der sich bei Vorbildern wie sieben (1995) oder "The Hidden – Das Böse" (1987) bedient.

Wertung: 5 von 11 D-Mark
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